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Sangerhausen Sangerhausen: Haus mit Geschichte

Von Beate Lindner 21.06.2012, 18:09

Sangerhausen/MZ. - "Wer das amüsante Buch ,...zur Sonne, zur Freiheit‘ von Thomas Breier gelesen hat, dem fiel es nicht schwer, die Rätselnuss zu knacken, denn auf der Titelseite ist das Haus in der Bahnhofstraße abgebildet." Das schreibt die Sangerhäuserin Hanne-Lore Friedrich zum Rätselbild der letzten Woche, liegt damit goldrichtig und hat quasi auch gleich verraten, wer der MZ das Bild zur Verfügung stellte: Thomas Breier .

Und Frau Friedrich schreibt weiter: "Carl Lehmann, der Urgroßvater von Thomas Breier, baute es um 1875. Er veranlasste auch den Ausbau der Dachwohnung, deren Fenster auf dem Rätselfoto noch nicht zu sehen sind. Das Haus blieb im Familienbesitz, bis Marianne, die älteste der Töchter, es 1961 verließ. Der neue Besitzer erneuerte die Fassade, leider verschwanden dabei auch die für das 19. Jahrhundert typischen Engelsskulpturen." Dass es diese Skulpturen allerdings in Sangerhausen noch gibt, haben auch viele Leser herausgefunden.

Unter anderem Käte Moritz , die sich wieder auf Lösungssuche vor Ort begeben hat, im Café Kolditz Interessantes erfahren hat und schließlich noch mit dem Mann ins Gespräch gekommen ist, der die Skulpturen heute noch pflegt - auf seinem Grundstück in der Hüttenstraße 90. Frau Moritz schreibt: "Der Besitzer hat sich mit mir noch unterhalten, wie er sie gekauft hatte, waren sie mit Ölfarbe überstrichen, was dem Stein bzw. Ton nicht gut tat. Nun hat er sie in vielen Arbeitsstunden so schön wieder wie zum Leben erweckt. Die Skulpturen sind in Berlin-Charlottenburg einst entstanden. Ein kleines Schild gab Auskunft." Walter Strauch schreibt dazu : "Die beiden Figuren waren den Genossen der Kreisleitung der SED gegenüber ein Dorn im Auge und sie mussten 1974 / 75 abgebaut werden." Der Riestedter Horst Ramm ist diesbezüglich fündig geworden: "Eigentlich sollten diese Figuren entsorgt werden, aber ein interessierter Bürger konnte das verhindern. Aus diesem Grund verschönern sie heute den Garten des Herrn Werner Deppener in Sangerhausen in der Hüttenstraße Nr. 90." Außerdem hat Herr Ramm in Erfahrung gebracht: "Bei dem großen Bombenangriff auf den Bahnhof Sangerhausen im Jahre 1945 wurde das Haus durch Bombensplitter beschädigt. Es wurde neu verputzt, die Kellerfenster wurden zugemauert."

Wolfgang Fricke aus Sangerhausen hat entdeckt, dass das Haus zwar umgebaut worden ist, aber die "seitliche Ansicht ist noch original erhalten".

Und Karin Tobihn aus Oberröblingen, die zum Haus in der Bahnhofstraße 27 auch allerhand herausgefunden hat, schreibt außerdem dies: "Bevor 1880 das Göpentor abgerissen wurde, bezeichnete man alle Gebäude, wozu auch das Rätselfoto gehörte, 'außerhalb' der Stadt. Es hatte sich ein Stadtteil gebildet mit der Bezeichnung Neuendorf. Sie zählten eigentlich noch nicht richtig zur Stadt Sangerhausen dazu, die sich um 991 noch Sangirhusen nannte. Das Göpentor selbst hat natürlich seinen Namen von der Göpenstraße und war oberhalb ein Gefängnis. Ein altes Sangerhäuser Sprichwort lautet: 'Mach mir keine Wippchen vor, sonst bring ich dich aufs Göpentor'".

Richtig lagen auch: Angela von Trebra, Rudolf Michel, Ronald Unger, Hubert Mohr, H. Seidel, Else Balla, Günter Burghardt, Horst Kundlatsch, Diana Finke, Hans-Joachim Kuhnt, Ilse Krüger, Christa Brötzmann, Michael Krüger, Nico Oklitz, Ottomar Hundt, Toni Schierbaum, Rainald Klette, Uta Probst, Irmhild Gothe, M. Haase, Nick Feuchte, Sandra Brügge und Lutz Reinboth. Die 15 Euro gehen in dieser Woche an Detlef Kuhn aus Sangerhausen. Herzlichen Glückwunsch. Das neue Rätselfoto ist wieder ein altes. Was ist zu sehen? Einsendeschluss ist der 27. Juni.

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