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Sangerhausen Sangerhausen: Die trauen sich was!

Von Sophie Elstner 14.10.2012, 18:31

Sangerhausen/MZ. - Bei der Planung des "schönsten Tages im Leben" müssen zukünftige Brautpaare gewiss das ein oder andere Hindernis überwinden. Antje und Maik Christoph haben die im wahrsten Sinne des Wortes größte Hürde erst am Sonnabend, am Tag ihrer Trauung, gemeistert.

Das junge Paar aus Tangerhütte in der Altmark hat sich am Wochenende im Sangerhäuser Rosarium das Jawort gegeben. "Mehr als zwei Stunden Anfahrt liegen hinter uns", erzählte die Braut. Doch reisten die Eheleute nicht etwa auf herkömmliche Art mit einem "einfachen Brautauto" an.

So, wie die Fahrt zur Trauung etwas länger war, fiel auch das Fahrzeug eine Nummer größer aus. "Mein Mann ist Berufskraftfahrer", sagt Antje Christoph. Da lag es quasi auf der Hand, dass die beiden mit einer Mercedes-Zugmaschine zu ihrer Trauung nach Sangerhausen fuhren.

Doch großes Auto und lange Anfahrt bedeuteten auch, dass die Hochzeitsgesellschaft zur Eheschließung eher etwas kleiner ausfiel, weil nicht alle Freunde und Verwandten mitreisen konnten. "Im Rosarium war nur die Familie in kleiner Runde dabei", sagte die Braut. "Wenn wir zurück in Tangerhütte sind, wird dann mit vielen Leuten ausgiebig gefeiert."

Für die Auswahl der ungewöhnlichen Hochzeitslocation gab es einen ganz besonderen Grund: Braut und Bräutigam sind beide in Sangerhausen geboren und noch tief in der alten Heimat verwurzelt, schließlich begann hier ja auch ihre gemeinsame Geschichte.

Antje Christoph, die damals noch Antje Madsack hieß, und ihr Mann Maik ließen Sangerhausen vor langer Zeit hinter sich, ohne voneinander zu wissen. Kennengelernt haben sich die beiden letztendlich doch völlig zufällig, als sie in ihrer Geburtsstadt zu Besuch waren. "Das war zum Osterfeuer im Jahr 2002 und ist jetzt genau zehneinhalb Jahre her", strahlen Braut und Bräutigam um die Wette, wenn sie an ihre erste Begegnung zurückdenken. "Deshalb sind wir ganz froh, dass wir hier im Rosarium heiraten können. Zur Auswahl standen auch die Barbarossahöhle und das Kyffhäuserdenkmal, aber Sangerhausen war unsere erste Wahl", erzählt Antje Christoph. Und war der Ort der Trauung noch so ungewöhnlich, ließ sie es sich trotzdem nicht nehmen, sich von ihrem Vater zum "Altar" führen zu lassen.

Nach der Trauung streuten die Blumenkinder selbstredend nicht irgendwelche Blüten. Weiße Rosenblüten mussten es sein. Wie es sich eben für eine Hochzeit inmitten der größten Rosensammlung der Welt gehört. Und während nach der Eheschließung die ersten Hochzeitsbilder des frisch vermählten Paares in der Parkanlage entstanden, hatten die Gäste noch ein Weilchen Zeit, sich einmal im Rosarium umzusehen, bevor die Hochzeitsgesellschaft zum Feiern wieder zurück nach Tangermünde aufbrach.

Gewiss wird die Tour aus der Altmark in den Südharz für Antje und Maik Christoph nicht die letzte gewesen sein. "Meine Schwiegereltern wohnen in Heldrungen, das ist ja fast um die Ecke", begründet die Braut die regelmäßigen Besuche in der Region. "Auch einige unserer Freunde leben hier. Wir hängen einfach an Sangerhausen und der Gegend", bestätigt auch Maik Christoph.

Mit der Hochzeit hat das Brautpaar nach der langen Anreise eine weitere Hürde geschafft. Welche Hindernisse es für die beiden in Zukunft zu meistern gilt, wird sich zeigen.