Sangerhausen Sangerhausen: Der Wolf als Magnet im Spengler-Museum
Sangerhausen/MZ. - Lebhaft erinnert sich Heiner Grund daran, wie er im Ausstellungsraum der Stadtgeschichte Ende der 1950er Jahre einmal dem "alten Spengler" persönlich begegnete. "Damals gab es hier noch eine Waffensammlung und wir Jungs fassten die Ausstellungsstücke vorsichtig an", berichtete Heiner Grund. "Spengler beobachtete das eine Weile, dann kam er zu uns und erklärte uns alles."
Ulla Grund zieht es dagegen zur Einar-Schleef-Ausstellung. Sie kannte den Künstler und seine Mutter Gertrud noch persönlich. Amüsiert liest das Ehepaar die Sangerhäuser Ausdrücke, die der Universalkünstler für die Nachwelt festgehalten hat.
So finden auch Einheimische immer etwas Neues in dem inzwischen 60 Jahre alten Museum. Dass die Mitarbeiter im Jubiläumsjahr eine positive Bilanz ziehen können, zeichnete sich für Museumsleiterin Monika Frohriep, schon im November ab. Nun ist es Gewissheit: Bis zum letzten Öffnungstag am 30. Dezember, wurden über 7 500 Besucher gezählt. Das waren 453 mehr als im Jahr 2011. "Das haben wir deutlich gemerkt", sagte Kassiererin Heike Rülke. "Die besten Monate waren Juni, Juli und August." In dieser Zeit war die Sonderausstellung zum Thema "Der Wolf - ein Mythos kehrt zurück" zu sehen. Hier sorgte Armin Hoch vom Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz mit seinem Vortrag zusätzlich für einen vollen Saal.
Weitere Höhepunkte im Museumsalltag waren die Aufführungen des Märchenspiels "Rotkäppchen und der Wolf" von der Kita Oberröblingen für die Sangerhäuser Kindereinrichtungen. Sie wurden allein von 312 Kindern besucht. "Apfelsaft und Rührkuchen waren dabei heiß begehrt", erinnern sich die Mitarbeiterinnen Heike Rülke und Christine Bethge.
In den Ferienmonaten machte sich das "museumsfreundliche" Wetter mit seinen Regentagen positiv für die Einrichtung bemerkbar. Dazu kam die Aktion mit dem Ferienpass für Schulkinder. "Manche der jungen Besucher haben ihn von allein vorgezeigt", sagte Heike Rülke. "Die anderen haben wir danach gefragt und wer seinen Ferienpass vergessen hatte, bekam einen von uns." Die Idee kam gut an und soll auch im kommenden Jahr ihre Fortsetzung finden.
Zum "Erlebnisfest Museen" des Museumsverbundes am 13. Oktober lief bereits die Sonderausstellung "Archäologische Funde im Alten Schloss Sangerhausen". Zur Eröffnung am 15. September kamen 51 Gäste, aber diese einmalige Ausstellung hätte insgesamt mehr Besucher verdient, schätzt sie rückblickend ein. Zum Museumsfest kamen 163 Besucher, darunter waren viele Kinder. Viele interessante Angebote der anderen Museumsverbundpartner aus dem gesamten Landkreis Mansfeld-Südharz sorgten für Abwechslung und spannende Aktionen und hätten noch viel mehr Gäste verdient, finden die Museumsmitarbeiter.
Zum Ausklang des Jahres wurde die gegenwärtige Ausstellung der "Münchener Bilderbogen" Anfang Dezember eröffnet. Hier werden in den kommenden Monaten noch zahlreiche Besucher erwartet.
Über eine sehr gute Resonanz konnten sich die Museumsmitarbeiter bei den Konzerten im Mammutsaal freuen. So blieb bei dem Konzert am 1. Advent kein Stuhl mehr frei, was die Museumsmitarbeiter natürlich freute.