Ziemlich schräg Sangerhausen: Ärger um Markierung der Parkplätze im Wohngebiet

Sangerhausen - Seit 1. Januar ist das Parken auf den Großparkplätzen am Rosarium sowie auf den für die Mieter des angrenzenden Wohngebiets gedachten Parkflächen in der Umgebung kostenpflichtig. Doch das hat die Debatte darum keineswegs entschleunigt. „Davon abgesehen, dass es eine absolute Sauerei ist, dass wir jetzt fürs Parken bezahlen sollen, um das kostenpflichtige Parken für Besucher des Rosariums zu realisieren und wahrscheinlich auch das Missmanagement der Stadt in manchen Dingen der letzten Jahre abzufedern“, sagt Mieter Mario Eberhagen, „macht die SWG bei der Umsetzung des kostenpflichtigen Parkens leider keine gute Figur“.
Er schildert, dass eine Woche vor Weihnachten eine von der SWG beauftragte Firma in die Ringstraße gekommen sei und dort, wo es durch die parkenden Pkw möglich war, Parkplätze eingezeichnet habe. Bisher hatten dort laut Eberhagen acht Autos nebeneinander Platz. Die Firma allerdings markierte deren neun. „Als ich dann am Nachmittag nach Hause kam, war ich dann leider doch etwas geflasht, wie die Parkplätze markiert wurden“, schildert er.
Völlig schiefe Kennzeichnung der Parkplätze im Wohngebiet
„Bei uns sind die Parkplätze baulich schräg angeordnet. Die Firma hat die Parkplätze auch schräg angezeichnet, aber nicht parallel mit der baulichen Schräge, sondern noch schräger, was zur Folge hat, dass der erste und letzte Parkplatz völlig schief sind.“ Der erste Parkplatz hat laut dem Sangerhäuser vorn eine Breite von circa 1,30 - 1,50 Meter und hinten fast drei Meter Breite. „Und die Parkplätze dazwischen haben eine unterschiedliche Breite von 1,80 bis zwei Meter. Mir ist leider schleierhaft, wie man dort ordentlich parken soll.“ Sein Auto sei ein Kleinwagen und habe nachgemessen mit Spiegel schon eine Breite von rund 2,10 Metern. „Angenommen, der Parkplatz wäre voll, müsste ich wahrscheinlich durch die Heckklappe ein und aussteigen.“
Marcel Kowalczyk, Bereichsleiter Wohnungswirtschaft der SWG, zeigt teilweise Verständnis für die Kritik. „Hier hat sich die von uns beauftragte Firma von den verlegten Rasengittersteinen irritieren lassen und die Markierungen in der Tat recht eng gesetzt“, teilt er mit. „Diesen Missstand werden wir, so wie es die Wetterlage zulässt, korrigieren, so dass auch diese Pkw-Einstellflächen angemietet werden können.“ Dieser Fehler betreffe allerdings nur einen konkreten Bereich in der Ringstraße.
Sangerhausen: Viele Parkplätze künftig kostenpflichtig
Grundsätzlich seien die Beschilderungs- und Markierungsarbeiten im Stadtgebiet Othal abgeschlossen. „Die Pkw-Einstellflächen sind so gekennzeichnet, dass Pkw problemlos einparken und die Fahrer auch aussteigen können“, so Kowalczyk. „Eine Kontrolle des ruhenden Verkehrs ist somit ab dem 1. Januar 2021 möglich.“ Mit Mario Eberhagen habe man sich geeinigt, sagt der Sprecher. Eberhagen hatte in einem Telefonat gegenüber der SWG zudem noch Zweifel darüber geäußert, dass man ausreichend kostenfreie Parkplätze für Besucher habe. Das wiederum sieht man bei der SWG offenbar anders. „Für Besucher stehen im Bereich der Ludwig-Jahn-Straße, im Bereich der Ringstraße und auch im Steinberger Weg eine Vielzahl von kostenfreien Parkflächen zur Verfügung“, so Kowalczyk. „Für Handwerker, Pflegedienste oder auch andere Dienstleister haben wir auf unseren Flächen Kurzzeitparkplätze ausgewiesen.“
Die kostenpflichtigen Parkplätze waren im Februar vom Stadtrat beschlossen worden. Im Herbst flammte die Diskussion wieder auf. SWG und WGS wollen die neuen sowie vorhandene Stellflächen an den Blöcken an ihre Mieter für 20 Euro pro Monat und Stellplatz vergeben. Das Thema bewegt seit Monaten viele der etwa 2.000 Menschen in dem Wohngebiet. (mz)