Salziger See Salziger See: Im Ostertal ist eine Salztherme geplant
Röblingen/MZ. - Es war wohl eine der kürzesten Gemeinderatssitzungen in Röblingen. Die Beratung am Dienstagabend dauerte fünf Minuten; Bürgermeister Manfred Festner erklärte, man sei nicht beschlussfähig, von 16 Gemeinderäten seien nur sieben anwesend. Somit fiel die Abstimmung über die "Studie für das Erholungs- und Freizeitzentrum Röblingen am See" ins Wasser. Die Zuhörer wurden dennoch nicht enttäuscht. Die Studie wurde präsentiert.
Ihre Schöpfer, Prof. Dr. Kugler vom Büro für Landschafts- und Regio-nalplanung in Halle, sowie das Ingenieurbüros Leifels in Döbernitz-Selben stellten das umfangreiche Material vor. Bei dessen Erarbeitung sei man, so Kugler, von der "Annahme ausgegangen, der Salzige See sei bereits wieder da". So präsentierten Kugler und Leifels ein Projekt, das der Chef der Romonta-Standortgesellschaft, Heinz Frellstedt, als "machbare Zukunfts-Vision" bezeichnete.
Sahnestück soll das Wellness- und Therapiezentrum "Salztherme Ostertal" mit Hotel werden. Gebaut werden soll in der Seestraße eine "Seebrücke am Park". Die Gestaltung der Landschaft zwischen Ober- und Unterröblingen - große Teile sind geschützt -, Aufforstungen im Ostertal, an der Weida, die Einbeziehung der Ottilienteiche und die weitere Gestaltung des Parks (sie läuft bereits mit Hilfe der Seengesellschaft) sind ebenfalls aufgeführt. Neben einer Bestandsaufnahme von Natur, Umwelt und Verkehrswegen wenden sich die Planer dem Bau beziehungsweise der Wiedereinrichtung einer Gaststätte, Gondelverkehr, Freibadanlage zwischen Unterröblingen und Wansleben, der Schaffung einer Aussichtskanzel sowie einer Wohnbebauung zu. Das alles macht die Vision aus. Aber, darauf legte Festner Wert, mit manchen Arbeiten sei ja schon begonnen worden, auch wenn die Entscheidung der Europäischen Union noch aussteht.
Gibt Brüssel Geld für den Salzigen See, müssen die Projekte keine Vision bleiben. Sagt Brüssel "nein" oder gibt weniger Geld, dann freilich werde es schwer. Auf die Frage eines Zuhörers, ob Röblingen allein alles finanzieren könne, kam ein klares Nein. Man müsse dann neu überlegen. Ende April soll in Brüssel entschieden werden. Läuft alles für den See, "haben wir Vorlauf durch die Studie, und das, was bereits im Ort getan wird", so Festner.