Kalender für 2025 Roßlaer Heimat- und Schlossverein stöbert alte Fotos auf
Seit 1999 geben die Vereinsmitglieder einen eigenen Kalender heraus. Diesmal dreht sich alles um die Landwirtschaft in längst vergangenen Zeiten.
Viele Exemplare sind schon verkauft: Der Heimat- und Schlossverein Roßla (Mansfeld-Südharz) wirft mit seinem Kalender für das kommende Jahr einen Blick in die Vergangenheit. Unter dem Motto „Als der Misthaufen noch ins Dorf gehörte“ dreht sich diesmal alles um die Landwirtschaft.
„Den ersten ’Ohle-Huss-Kalender’ haben wir 1999 herausgegeben“, sagt Vereinsmitglied Angela Kühne. Sie hat den neuen Kalender gestaltet, Brigitte Bruder den Text geschrieben.
„Diesmal zeigt unser Kalender Bilder von früheren Roßlaer Bauerngehöften, die Fotos haben uns die Erben zur Verfügung gestellt“, sagt Kühne. „Das Thema lag uns am Herzen. Wir wollen zeigen, wie mühsam und schwer die Bauern früher arbeiten mussten, um die Familien über den Winter zu bringen.“ Doch trotz anstrengender Arbeit auf dem Feld oder im Stall sei es gesellig zugegangen – im Gegensatz zum heute eher hektischen Leben. „Es gab damals auch ruhige Momente, schöne Feiern und großen Zusammenhalt in den Familien“, vergleicht Kühne. „Es mussten ja alle mitarbeiten.“ Die Frauen sowieso, aber eben auch die Kinder und die Alten, sofern sie es noch konnten.
Aufwendige Recherche
Um die Roßlaer Kalender kümmert sich ein kleines Grüppchen der insgesamt rund 25 Vereinsmitglieder. Als das Thema feststand, sei es ans Nachdenken gegangen: Welche Großbauern gab es früher in Roßla? Und wen könnte man fragen, ob es noch alte Fotos gibt? Am Ende, freut sich Kühne, hätten sie so viele Fotos erhalten, „dass die Auswahl richtig schwer für uns war“. Die Bilder haben die Familien Otto Müller, Elise und Heinz Hecker, Willi Walther, Willi Günther, Fritz Baumgarten, Christine Neumann und Thomas Graul zur Verfügung gestellt. „Es ist uns gelungen, von jedem, der uns Bilder überlassen hat, etwas zu veröffentlichen.“
Erinnerung an die rosa Dreschmaschine
Beispielsweise gibt es ein Foto von der Getreidemahd. Oder von einer Dreschmaschine, die Kühne aus ihrer Kindheit kennt: „Die Maschine stand bei uns in der Scheune. Sie war rosa, schweinchenrosa! Ich erinnere mich, wie ich am Rand gesessen und zugeguckt habe, wenn meine Mutter die Garben hochgegeben hat.“ Als Kind habe sie gegrübelt, wer die Dreschmaschine in dieser Farbe angemalt habe ... Weitere Fotografien zeigen die Rübenernte oder ein Schlachtefest. „Fotos mit den Frühbeeten der Gärtnerei Günther hat uns Karin Günther zur Verfügung gestellt.“ Als Dezembermotiv sei ein prächtiger Korbschlitten zu sehen, der aus Anglerweiden geflochten war. „Man kann nicht genug danken, dass uns so viele Roßlaer mit alten Fotos unterstützt haben.“
Nachauflage bei Bedarf
Der Kalender ist im „Li-La-Lädchen“ erhältlich. Sollten die bisher gedruckten 100 Exemplare nicht ausreichen und die Nachfrage so groß sein wie in den vergangenen Jahren, will der Verein eine Nachauflage in Auftrag geben.