Roßla Roßla: Machoy plädiert für Verbandsaustritt
Rossla/MZ - Jörg Machoy, Südharz-Gemeinderat aus Roßla, lässt nicht locker: Er hat jetzt in der Ratssitzung nachgefragt, ob sich die Gemeindeverwaltung überhaupt mal mit dem möglichen Austritt aus dem Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz beschäftigt hat. Das hatte er schon im April des vorigen Jahres angeregt, aber offensichtlich vergeblich, „Es sind mehrere Räte meiner Meinung. Wir brauchen kein teures Fernwasser, wir haben eigenes Wasser. Ich habe den Vorschlag schon mal eingebracht und rede gegen die Wand“, ärgerte er sich.
Worauf Bürgermeister Ralf Rettig (CDU) die Bremse zog: Man müsse sich in Ruhe zusammensetzen, das Thema bereden und herausfinden, was für eine qualifizierte Entscheidung nötig wäre. Er begründete: „So was muss politisch überlegt werden. Die Verwaltung habe „nichts weiter gemacht“, denn es sei durch den Gemeinderat keine klare Aufgabenstellung an die Verwaltung erfolgt. Rettig sicherte zu, in einer ruhigen Stunde alles zu erläutern, aus der hohlen Hand heraus könne man so eine weitreichende Entscheidung nicht treffen. „Ich sehe es persönlich als nicht zielführend an.“
Bedenken angesichts der geplanten Fernwasserversorgung der Stadt Sangerhausen und weiterer Orte meldete auch Gemeinderat Harald Fuhrmann an. Er habe mal in einem heißen Sommer beobachtet, dass die Rappbodetalsperre fast leer gewesen sei, er befürchte eine Monopolstellung des Versorgungsunternehmens und hohe Preise - und dies auch noch mit langfristigen Verträgen. Doch der Bürgermeister, der die Gemeinde auch in der TZV-Verbandsversammlung vertritt, versicherte, all diese Möglichkeiten habe der Verband lange geprüft.
Unter anderem weise das Wasser der Tiefbrunnen im Raum Roßla zu viel Sulfat auf, das Problem müsse man lösen. Um eine entsprechende Qualität des Wassers zu sichern, wären Investitionen nötig. Und die würden sich auf den Preis auswirken. Rettig warnte: „Wenn die Gebühr nach oben wegknallt, haben wir das politische Geschrei!“