Rittergut Friedeburg Rittergut Friedeburg: Architekt plant Neuanfang
Friedeburg/MZ. - Das Rätselraten hat ein Ende. Der seit Jahren verschollen geglaubte Eigentümer des Friedeburger Rittergutes sitzt im Gefängnis. Holger S. (39) wurde im September des Vorjahres vor der achten großen Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht Göttingen (Niedersachsen) zu vier Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Dem Göttinger Immobilienkaufmann, der nach zweijähriger Flucht in Südfrankreich verhaftet worden war, wurde Betrug in vier Fällen nachgewiesen.
Als Bürgermeister Wolfgang Treydte (SPD) jetzt von der Verurteilung erfuhr, war er zunächst sprachlos. Inzwischen hat er neuen Mut geschöpft, dass das seit Jahren leer stehende Rittergut doch noch eine Zukunft als Tagungshotel für mittlere und höhere Wirtschaftskader haben könnte. Seine Hoffnungen knüpft er an das Interesse des Architekten Reinhard Drobeck aus Hameln, der vor Jahren entsprechende Pläne erarbeitet hatte.
Drobeck möchte nach eigenem Bekunden einen Investor und Betreiber finden, der das Konzept des Schulungszentrums in Friedeburg umsetzt. "Voraussetzung ist natürlich, dass ein Eigentümerwechsel stattfindet", sagte er gegenüber der MZ. Welche rechtlichen Möglichkeiten es in dieser Hinsicht gibt, will er jetzt in Erfahrung bringen. Seines Wissens habe der Verurteilte erhebliche Verbindlichkeiten. Vielleicht gebe es eine juristische Lösung für einen Neuanfang in Friedeburg, meinte Drobeck.
Der Architekt gibt sich allerdings keinen Illusionen hin, dass sich das Vorhaben schnell realisieren lässt. "Wir werden viele Hürden bis zum Genehmigungsverfahren nehmen müssen, wenn es überhaupt klappt", so Drobeck weiter. Mit Sicherheit werde das allein ein Jahr Zeit in Anspruch nehmen.