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Rätselfoto aus Sangerhausen Rätselfoto aus Sangerhausen: Teich hat seine besten Jahre hinter sich

Von Josephine Seibt 17.12.2015, 15:57
Walter Strauch hatte uns das Rätselfoto aus der vergangenen Woche zur Verfügung gestellt.
Walter Strauch hatte uns das Rätselfoto aus der vergangenen Woche zur Verfügung gestellt. Privat Lizenz

Sangerhausen - Das Motiv des Rätselfotos der letzten Woche fand man an der „Walkmühle“. Es war der Seerosenteich oder auch Ententeich genannt. Dieses Bild hat der Sangerhäuser Walter Strauch zur Verfügung gestellt. Und geschrieben: „1375 war sie die älteste Walkmühle der Tuchmacher in Sangerhausen. 1490 nannte man sie Walkmühle am Riestedter Berge. Im Jahr 1833 wurde durch die Mansfelder Kupferschieferbauende Gewerkschaft die neue Kupferhütte gebaut. Da nun das Gonnawasser für den Hüttenprozess gebraucht wurde, war dies das Aus für die Walkmühle. […] Besitzer Oßke war 1849 immer noch im Besitz der Mühle. Er hatte bei der Stadt ein Schankrecht erwirkt und viele Sangerhäuser besuchten schon damals dieses Anwesen zur Erholung. Dieses wurde dann auch in den 60er Jahren immer mehr zum Naherholungsgebiet ausgebaut.“

Lange Geschichte

Horst Ramm hat für seine Recherche mit dem Wirt gesprochen: „Der Teich der Walkmühle ist in einem schlechten Zustand, seine besten Jahre hat er hinter sich, aber mit etwas Pflege wäre es ein schönes Schmuckstück. […] Seit 1548 war die Walkmühle in Privatbesitz und gehörte den Wollwebern von Sangerhausen, welche ihre Wollstoffe und Filze walkten. Deshalb auch der Name Walkmühle. Die Walkmühle verschenkte ab 1794 an Spaziergänger Erfrischungen. Bereits zu dieser Zeit soll die Walkmühle ein beliebtes Lokal gewesen sein. […] 1962 übernahm die Konsumgenossenschaft Sangerhausen die Walkmühle-Czarda. Im Jahre 1966 wurde ein Saal angebaut, 1968 erfolgte ein Anbau und die Terrasse konnte auch bewirtschaftet werden. […] Im Jahre 2006 war das endgültige Aus für die Walkmühle gekommen. Das Bundesvermögensamt war jetzt Eigentümer. 2007 wurde die vorhandene Gaststätte privat gekauft. Nach einigen Renovierungsarbeiten konnten dann auch die ersten Familienfeste stattfinden. Im Juni 2011 wurde dann auch das Kaffee eröffnet.“

In den nächsten zwei Wochen wird es aufgrund der Feiertage ein paar Besonderheiten bei der Veröffentlichung des Rätselfoto geben. Die Auflösung des aktuell veröffentlichten Bildes erscheint erst am Montag, 28. Dezember, und dann auch erst das neue Foto, das allerdings bereits am 2. Januar aufgelöst wird. Soll heißen: Wer dann mitmachen möchte, muss sich etwas beeilen.

Aufgrund der geänderten Erscheinungsweise über die Feiertage ist das allerdings nicht anders zu regeln. Wir bitten um Verständnis und wünschen jetzt erst mal viel Spaß bei der Lösung in dieser Woche. Einsendeschluss ist wieder Mittwoch, 23. Dezember. Kleiner Tipp: Es handelt sich um eine Aufnahme aus Sangerhausen. (bl)

Post kam diesmal auch wieder aus der Ferne, unter anderem von Angelo Hans Mende aus Schönefeld, einem ehemaligen Sangerhäuser, der schreibt: „Hin und wieder ergatterten meine Eltern einen Platz dort und es wurde mal Kaffee und Kuchen geschlemmt. Allein der weite Weg von Südwest dorthin war schon beschwerlich. Unter der Woche war ich während meiner Schulzeit auch dort. Den Tag über wurden wir mit biologischen und geographischen Aufgaben durch den Bio- und Geo-Lehrer über den Walkberg gescheucht. Den Abschluss fand der Tag für die Schüler in der Walkmühle.“

Geschrieben hat auch Klaus Suckau, ein gebürtiger Sangerhäuser, der im niedersächsischen Barsinghausen lebt. Und zwar: „Neben den Gaststätten hier, die bekannteste war hier eine urige Gaststätte namentlich Pferdestall genannt, gab es unweit von hier eine Freilichtbühne, wo im Sommer auch Kinoveranstaltungen durchgeführt wurden, dann waren ferner Tiergehege angelegt. Neben einem Spielplatz für Kinder, waren wenige Minuten Gehweg entfernt ein Waldbad und Reitplätze für Pferde vorhanden.“

Auch die Oberröblingerin Karin Tobihn schwärmt vom einstigen Naherholungszentrum und schreibt unter anderem: „In den Abendstunden, wenn die ganzen Laternen brannten, war es dort schon recht idyllisch, fast romantisch, könnte man sagen. Für die jungen Leute ein kleines Highlight, denn man setzte sich gern auf die Randmauer. Auf der Freilichtbühne fanden regelmäßig Veranstaltungen der damaligen Konzert- und Gastspieldirektion Halle statt.“ An ein weiteres Ereignis im Zusammenhang mit dem Pferdestall erinnert Achim Duttke: „Am 7. Oktober des Jahres 1969 eröffnete Gastwirt Heinz Markel den Pferdestall als Gaststätte.“

In Erinnerungen schwelgt die Sangerhäuserin Käte Moritz. Sie schrieb uns unter anderem: „Wir kannten den Teich noch ganz anders. Es waren Teichrosen, Goldfische und auch ein wenig Schilf zu finden.“ Außerdem weiß Frau Moritz: „Die Straße zur Walkmühle heißt der Taubenberg, der befindet sich nördlich des Angespannweges in Richtung Riestedt, darum auch der Riestedter Berg. Der Name stammt von dem Eigenschaftswort taub, weil seine Eisenvorkommen abgebaut sind, eigentlich müsste es der taube Berg heißen.“

Viele lagen richtig

Mit im Lostopf sind diese Woche: Hans-Joachim Kuhnt, Stefan Doll, Siegfried Kuhn, Sabine Schmidt, Patrick Lange, Annett Demiroski, Thomas Ermisch, Christel Hilpert, Astrid Rückebeil, Carina Sperling, Alexandra Drechsel, Günter Burghardt, Maximilian Leypoldt, Nancy Kühnast, Irmhild Gothe, Andre Scharfe, Andy Mallack, Horst Kundlatsch, Ursula Harnisch, Ottomar Hundt, Rainald Klette, Uta Probst, Heidelies Ecke, Wolfgang Fricke, Christa Brötzmann, Walter Pfeifer, Michael Krüger, Claudia Langer und D. Kuhn. Der Gewinner ist diesmal Ronald Unger. Herzlichen Glückwunsch. (mz)

Und das ist unser neues Rätselfoto:

Diese alte Aufnahme der Walkmühle stellte uns Walter Strauch ebenfalls zur Verfügung.
Diese alte Aufnahme der Walkmühle stellte uns Walter Strauch ebenfalls zur Verfügung.
Privat Lizenz
Das Gebäude in der Kylischen Straße 40 wurde in der vergangenen Woche gesucht.
Das Gebäude in der Kylischen Straße 40 wurde in der vergangenen Woche gesucht.
Privat Lizenz