Rassegeflügelausstellung in Wolferstedt Rassegeflügelausstellung in Wolferstedt: Jubiläum in der Nachbarschaft

WOLFERSTEDT - In der Zeichentrickserie „Als die Tiere den Wald verließen“ machen sich Reiher, Eule, Turmfalke und ihre Freude gemeinsam auf den Weg zum Weißhirschpark. Auf die Reise nach Wolferstedt gingen am Freitag Enten, Hühner und Tauben. Das allerdings in Käfigen. In der Gemeinde im Rohnetal fand nämlich die Jubiläumsschau vom Rassegeflügelzüchterverein Allstedt statt.
Nur 27 Mitglieder
„Wir haben in Allstedt nichts Passendes gefunden. Deshalb haben wir uns hier in Wolferstedt eingemietet“, so Rolf Klausing zu den Gründen des Umzuges. Der 64-Jährige ist seit über 20 Jahren Vereins-Chef in Allstedt. Und in dieser Funktion auch Ausstellungsleiter. Eine Funktion, die „mit jeder Menge Arbeit verbunden ist“, wie er sagt. „Bei mir zu Hause sieht es zur Zeit aus, wie in einem Büro. Aber der ganze Aufwand lohnt sich“, so Klausing weiter. Besonders freut er sich über zwei Aspekte der Schau: „Wir haben hier ein sehr hohes Niveau. Vor allem aber sind viele Besucher da. Und die wollen wir von unserem Hobby begeistern.“
Zur Jubiläumsschau des Rassegeflügelzüchtervereins Allstedt präsentierten die Aussteller rund 260 Tiere. Die an der Schau beteiligten Züchter kamen vom gastgebenden Verein Allstedt, aus Wolferstedt und anderen benachbarten Orten. Als Preisrichter amtierten Gerald Beyermann (Wollersleben), Jürgen Koch (Wipperdorf) und Heinz Ulrich (Holleben).
Insgesamt sechsmal vergaben die Preisrichter die Note „vorzüglich“ an Tiere, die 97 von 100 möglichen Punkten bekamen. Die Freude über die hohe Benotung war bei den Züchtern René Polte, Rolf Klausing, Werner Polte, Otto Schmidt, Markus Bauerfeld und Werner Horlbog entsprechend groß. Elfmal werteten die Preisrichter mit der Note „hervorragend“. (rak)
Über einen solchen Andrang würde sich Klausing auch im Verein, der nun mittlerweile 125 Jahre besteht, freuen. Aber hier ist die Tendenz alles andere als erfreulich. „Jetzt sind wir noch 27 Mitglieder in Allstedt. Der Altersdurchschnitt ist so um die 60 Jahre. Zu DDR-Zeiten waren wir mal über 80 Mitglieder“, blickt der Vereins-Chef zurück. Dabei ist Rolf Klausing Realist, was die Mitgliederzahlen und einen eventuellen Zuwachs betrifft: „Klar, die Jugend hat nie Zeit. Aber es gibt doch viele ältere Menschen, die eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung suchen. Die Rassegeflügelzucht wäre das Passende“, macht er Werbung in eigener Sache.
Wie vielfältig die Rassegeflügelzucht sein kann, zeigt sich auch bei der Ausstellung in Wolferstedt. Beim Gang durch die Ausstellung ist sie zu bemerken: So beeindrucken die Hühner der Rasse „Orpington gelb-schwarz-gesäumt.“ Runde fünf Kilogramm bringen die Prachtexemplare der Wolferstedterin Constanze Lucas auf die Waage. Zum Vergleich: Die ebenfalls ausgestellten Tauben der Rasse „Portugiesische Tümmler“ wiegen gerade einmal 250 Gramm.
Außen und innen schwarz
Und eine Besonderheit hat auch Allstedts Chef Rolf Klausing mitgebracht. Seine Chabos (Zwerghühner) sind schwarz wie die Nacht. „Selbst das Fleisch und die Knochen sind schwarz, das ist schon gewöhnungsbedürftig“, sagt Klausing. Zu sagen hat auch der Allstedter Bürgermeister Jürgen Richter etwas. „Die Ausstellung hier spiegelt die fleißige Arbeit der Züchter im Verein wieder. Zu den Ergebnissen kann man den Züchtern nur gratulieren“, so Richter als Schirmherr der zweitägigen Veranstaltung. Die wiederum ging am Sonntagabend zu Ende. Dann ging es für die Tiere wieder zurück in die Ställe und die gewohnte Umgebung, bis zur nächsten Schau. (mz)

