Prüfungsstress im Harzer Hexenort
BREITENSTEIN/MZ. - Im Breitensteiner Autohaus Enders stellten sich die Lehrlinge aus Kfz-Betrieben des Landkreises Mansfeld-Südharz den gestrengen Augen einer 17-köpfigen Prüfungskommission. Vorsitzender ist seit 1996 Wolfgang Enders, Geschäftsführer des gastgebenden Autohauses, und wie auch Prüfer Günter Berghoff Urgestein der Sangerhäuser Kfz-Innung. Und auch der Prüfungsort ist seit den 90er Jahren das Autohaus Enders im bekannten Harzer Hexenort. Gemeinhin verbreiten Hexen viel Aufregung, die wiederum sah man den jungen Leuten nicht an, sie konzentrierten sich auf ihre kniffligen Aufgaben. An drei Stationen mussten die künftigen Kfz-Mechatroniker ihr Wissen und Können "auf den Prüfstand" legen. Dort hatten die Prüflinge den Nachweis anzutreten, dass sie das Messen und Prüfen im Bordnetzsystem beherrschen, dass sie sich beim Warten und Prüfen im Motorsystem auskennen und schließlich mussten die Lehrlinge ihre Kenntnisse und Fertigkeiten bei der Demontage und Montage unter Beweis stellen.
An diesen drei Stationen ging es nicht nur darum, von den 100 möglichen Punkten viele auf sein Konto zu holen, den jungen Männern saß auch die Zeit im Nacken: In einer Stunde mussten die Aufgaben in hoher Qualität erledigt sein. Für zwei der künftigen Kfz-Mechatroniker ging es am Samstag um mehr: Sascha Knoblauch (Autohaus Worch) und Patrick Kaschner (Autohaus Einicke) können wegen guter Leistungen ihre Lehre nämlich sechs Monate früher beenden, also schon nach drei Jahren den Gesellenbrief des Kfz-Gewerbes in der Tasche haben. Das hieß, sich am Wochenende an drei weiteren Stationen bewähren zu müssen. Die beiden mussten sich nämlich Teil II der Gesellenprüfung stellen. Zwar ging es da ebenfalls um 100 Punkte, die Zeit war kürzer: in 45 Minuten sollten Motoren (Otto- und Dieselmotoren) diagnostiziert, und instand gesetzt sein. Insgesamt schätzte Wolfgang Enders den theoretischen und praktischen Wissenstand der Prüflinge in diesem Jahr als gut ein. "Immerhin gilt das heutige Ergebnis mit 30 Prozent schon als Vorzensur." Da lohne sich die Anstrengung, so Enders.