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Prozess am Landgericht Prozess am Landgericht: Rachefeldzug gegen einen Punker

Von Herbert Rost 25.06.2003, 16:04

Halle/Sangerhausen/MZ. - Aus Rache, weil Thomas S. am Vortag eine Auseinandersetzung mit dem Opfer hatte, sei die Gruppe gegen 23.30 Uhr zu dessen Wohnung gezogen, um ihm einen Denkzettel zu verpassen, hieß es in der Anklage. Die Tür wurde aufgebrochen. Aber Markus W., der als Punker gilt, war offenbar vorgewarnt. Zunächst habe der sich mit einer Axt zur Wehr setzen können, indem er diese dem Thomas S. über den Kopf schlug. Doch dann seien sie über ihn hergefallen und hätten ihn zu Boden geschlagen, so die Staatsanwältin. Mit Springerstiefeln, einschließlich der Stahlkappen, die auf eine rechtsgerichtete Gruppe schließen lassen, und einem Baseballschläger hätten sie W. schwer misshandelt, hieß es weiter. Unter anderem hatte W. einen Milzriss erlitten, der sofort operiert werden musste, eine Armfraktur und ein eingerissenes Ohr zu beklagen.

Inzwischen befinden sich drei der mutmaßlichen Täter in Untersuchungshaft, bei zweien wurde der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Am Mittwoch erklärten sich sechs der Angeklagten zu einer Aussage bereit. Jedoch konnte sich der Hauptangeklagte Thomas S. am Mittwoch an nichts erinnern. Als Begründung führte er die schwere Kopfverletzung durch den Schlag mit der Axt an. Der 21-jährige Maik E. räumte in einer ersten Aussage ein, sich mit Schlägen und Tritten am Überfall beteiligt zu haben.

Der Prozess, der bei prall gefülltem Gerichtssaal in sehr sachlicher Atmosphäre begann, soll am Donnerstag und Freitag, dann mit der Befragung des Opfers, fortgesetzt werden.