Nach tragischem Verkehrsunfall nahe Riestedt Polizei ermittelt zum Unfallhergang: Fuhr der Radfahrer trotz roter Ampel?
Emseloh/Riestedt - Der tragische Verkehrsunfall an der Kreuzung der Bundesstraße 86 mit der L 151 zwischen Riestedt und Emseloh ist wahrscheinlich durch Unachtsamkeit des Radfahrers ausgelöst worden. Die Polizei sprach am Donnerstag von ersten Hinweisen, die es vor Ort gegeben habe. Demnach ist der 71-Jährige am Mittwochnachmittag mit seinem E-Bike trotz roter Ampel auf die Kreuzung aufgefahren. Der Mann war zuvor auf dem Radweg aus Richtung Emseloh unterwegs. Auf der Kreuzung wurde der Rentner von einem Pkw erfasst, der den Berg aus Richtung Annarode hinabfuhr.
An der Kreuzung ist das Tempo auf 70 Kilometer pro Stunde beschränkt. Der Pkw war nach Aussage von Augenzeugen vorschriftsmäßig unterwegs. Der Radfahrer wurde bei der Kollision mit dem Auto so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb. Ein Notarzt hatte noch erfolglos versucht, den Mann wieder zu beleben. Abschließend wird die Ursache des Unfalls erst in einigen Tagen feststehen. Die Zeugen des tragischen Geschehens müssten nun offiziell vernommen werden, sagte Polizeisprecherin Steffi Schwan. Das soll demnächst geschehen.
Kreisverkehrswacht bietet Fahrsicherheitstrainings für E-Bikes an
Der Unfall am Mittwochnachmittag war der vierte tödliche in diesem Jahr in Mansfeld-Südharz und der erste, bei dem ein Radfahrer ums Leben kam. Im vergangenen Jahr hatten im Landkreis insgesamt neun Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren. Im Jahr 2020 registrierte die Polizei insgesamt 58 Verkehrsunfälle, an denen Fahrer von Fahrrädern oder E-Bikes beteiligt waren. Zehn Menschen wurden schwer, 34 weitere leicht verletzt.
Die Kreisverkehrswacht bietet seit einer Zeit Fahrsicherheitstrainings mit E-Bikes an. Im Verkehrsgarten in Eisleben stehen zwei Elektroräder zur Verfügung. Die Angebote sind insbesondere für Senioren gedacht. „Viele Nutzer unterschätzen die Geschwindigkeit, die ihr Rad erreichen kann“, sagte Marcel Winkler, hauptamtlicher Mitarbeiter der Kreisverkehrswacht. Insbesondere ältere Leute seien oftmals überfordert. Eine Anmeldung für das Training kann bei der Kreisverkehrswacht unter der Telefonnummer 03475/68 30 64 erfolgen. (mz)