Pilzsammler derzeit mit wenig Erfolg
Wettelrode/MZ. - "Allerdings", so der 66-Jährige, "derzeit sieht es noch schlecht aus." Der September war zu trocken, "da sind bisher kaum Pilze gewachsen", so Peitzsch. Denn erst am letzten Wochenende hatte er eine geführte Wanderung in die Pilze angeboten. Die Körbe waren voll, allerdings nur mit giftigen oder ungenießbaren Pilzen. "Wir haben gerade einmal drei essbare Pilze gefunden."
Deshalb heißt es erst einmal abwarten und zwar, so der Experte, bis das Laub fällt. Dann kommen die Pilze in den Wäldern "in Gang". Bereits ab Temperaturen um die fünf Grad Celsius wachsen Pilze, wichtig sei ausreichend Feuchtigkeit im Boden. Wer Pilze finden will, "muss wissen, welcher Pilz in Symbiose mit welchen Baumarten lebt", gibt der frühere Biologielehrer einen Tipp. So wächst beispielsweise der Steinpilz in hiesigen Laub- und Mischwäldern vor allem unter Eichen.
Wer zum Pilze sammeln in den Wald aufbricht, sollte, so der Pilzberater, nur bekannte Pilze sammeln. "Und auch dann sollte man sich immer absichern", so Peitzsch.
Und noch einige Tipps: Pilze, nie abschneiden, sondern aus den Boden drehen. Kommt es doch zu einer Vergiftung, "dann auf keinen Fall Milch oder alkoholische Getränke zu sich nehmen". Pilzreste sollten Betroffene unbedingt mit zum Arzt nehmen.
Seit mittlerweile 35 Jahren ist der Wettelröder Pilzberater im Landkreis und hat damit sein Hobby "zum ehrenamtlichen Beruf gemacht". Zweimal jährlich muss der Pilzexperte zu Weiterbildungen, arbeitet derzeit mit an dem Buch "Pilzflora in Sachsen-Anhalt" und beschreibt dafür alle in der hiesigen Region vorkommenden Röhrlinge.
Unter dem Motto "Herbstzeit - Pilzzeit" findet am Samstag, 21. Oktober, eine Pilzexkursion der Ökologiestation Sangerhausen statt. Treffpunkt ist 9.30 Uhr an den "Pferdeköpfen" zwischen Grillenberg und Wippra. Unter der Leitung des Pilzfachberaters geht es in die Vorharzwälder. Dabei erfahren die Teilnehmer Interessantes über Verwechslungsmöglichkeiten zwischen Speise- und Giftpilzen sowie über Konservierungs- und Zubereitungsmöglichkeiten der essbaren Pilze. Mitzubringen sind wie immer Messer, Körbe und gute Laune.
Pilzberater Jürgen Peitzsch erreicht man unter der Telefonnummer 03464 / 58 99 18.