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Parkverbot in Stolberg Parkverbot in Stolberg: Eltern verärgert wegen Knöllchen vor dem Kindergarten

Von Helga Koch 27.09.2013, 15:00

Stolberg/MZ - Böse Überraschung für Katja Menzel: Nachdem sie ihre beiden Kinder aus dem Stolberger Kindergarten „Harzzwerge“ abgeholt hat, fand sie einen Strafzettel am Auto vor. Das empfinde sie als „Abzocke“ durch die Gemeinde Südharz, schreibt sie und schildert das Problem, das außer ihr auch andere Eltern betrifft: „Da der Kindergarten über keine eigenen Parkplätze verfügt und der nächste öffentliche Parkplatz etwa 300 Meter entfernt ist, sind viele Eltern dazu gezwungen, im eingeschränkten Halteverbot zu stehen. Wenn jemand wie ich aber zwei kleine Kinder hat, sind diese nicht in drei Minuten angezogen. Das wird von der Gemeinde Südharz nicht eingesehen, und man hat einen Strafzettel über 20 Euro an der Fensterscheibe.“ Ähnlich trug Frau Menzel ihr Problem inzwischen in der Einwohnerfragestunde der Gemeinderatssitzung in Roßla vor.

Problem bekannt

Wie sich herausstellte, war der stellvertretenden Bürgermeisterin Anja Wöbken das Problem bereits bekannt. Sie erklärte, dass für das gesamte ehemalige Stolberger Stadtgebiet ein eingeschränktes Halteverbot gelte. So sei es aus allen Richtungen am Ortseingang ausgeschildert. Innerhalb des Ortes sei das Parken deshalb nur auf den gekennzeichneten Flächen möglich, unter anderem auf dem Parkplatz am Markt und in den gekennzeichneten Parkbuchten.

Für die Eltern, deren Sprösslinge in den Kindergarten gehen, sei das eine „sehr ungünstige Situation“, räumte die stellvertretende Bürgermeisterin ein. Es habe aber auch bisher nie Parkplätze am Kindergarten gegeben. In der Vergangenheit hätten, teils aus personellen Gründen, weniger Kontrollen stattgefunden. Die Verwaltung könne aber durchaus prüfen, ob in diesem Bereich der Rittergasse eine Stelle festgelegt wird, wo die Eltern ihre Autos zum Bringen und Holen der Kinder abstellen. Diesen Vorschlag unterstützte auch Bürgermeister Ralf Rettig (CDU): „Wir müssen schauen, dass eine Möglichkeit für die Eltern geschaffen wird.“

Ausnahmeregelung beim Bringen der Kinder?

Das wäre auch aus der Sicht von Katja Menzel in Ordnung. Und sie hofft ebenso wie weitere Stolberger Eltern, dass es nun schnell geht. Denn es steht die kalte, regnerische Jahreszeit bevor, in der das An- oder Ausziehen der Knirpse sowieso länger dauert. Außerdem wünsche sie sich, so Frau Menzel, dass Mitarbeiter der Verwaltung bei solchen Kontrollen etwas freundlicher wären.

Die Möglichkeit, den Eltern eine Sondergenehmigung auszustellen, wie es der Hainröder Gemeinderat Rolf Kutzleb vergeschlagen hatte, kommt laut Wöbken jedoch nicht in Betracht: „Das macht nur der Landkreis.“