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Kalkulation des Wasserverbandes Ortschaftsrat lehnt eigenes Gebührengebiet für die Schmutzwasserentsorgung in Stolberg ab

Der Stolberger Ortschaftsrat hat sich zum künftigen Abwasserpreis positioniert. Welche Kritik es dennoch gab.

Von Helga Koch 28.11.2024, 12:00
Symbolfoto - Der Stolberger Ortschaftsrat hat sich zum künftigen Abwasserpreis positioniert.
Symbolfoto - Der Stolberger Ortschaftsrat hat sich zum künftigen Abwasserpreis positioniert. (Foto: Corinna Schwanhold/dpa)

Stolberg/MZ. - Der Stolberger Ortschaftsrat hat in seiner Sitzung am Dienstagabend ein separates Gebührengebiet für die Schmutzwasserentsorgung in den kommenden drei Jahren abgelehnt. Damit ist die drohende Gebühr von 4,70 Euro je Kubikmeter nebst monatlicher Grundgebühr von 11,50 Euro je normalem Hauswasseranschluss abgewendet.

Der am Mittwochabend vorgesehene Beschluss des Südharz-Gemeinderates stand bis zum Redaktionsschluss aus. Wie hoch die Gebühr letztlich ausfallen wird, steht nicht fest; darüber wird erst die Verbandsversammlung des Wasserverbands Südharz entscheiden. Diese neue Gebühr soll dann fürs gesamte Verbandsgebiet gelten. Mit der Gemeinde Südharz besteht die vertragliche Regelung, dass für Stolberg bis zum Jahr 2030 separate Gebühren gelten können.

Kalkulation der Gebühren sorgt in Stolberg für Unverständnis

Für Unverständnis bei den Stolberger Ortschaftsratsmitgliedern sorgte die Kalkulation der neuen Gebühren, die in einem separaten Gebührengebiet Stolberg ab 2025 gegolten hätte, dennoch. Der Wasserverband Südharz, der seit September 2023 das Abwasser der Stadt entsorgt, hatte die Kalkulation durch ein Büro erstellen lassen.

Aus dieser Kalkulation geht hervor, dass für die Schmutzwasserentsorgung in Stolberg ab September 2023 bis Ende dieses Jahres rund 66.000 Euro zu wenig erhoben werden. Diese sogenannte Kostenunterdeckung fließt in die Kalkulation für die nächsten drei Jahre ein und trägt neben anderen Faktoren mit zu höheren Gebühren bei.

Zudem geht der Wasserverband davon aus, dass die jährlich anfallende Schmutzwassermenge von rund 48.000 Kubikmetern mit der Wiedereröffnung der Thyragrotte ab 2026 um jährlich 13.000 Kubikmeter steigen dürfte. Das hätte zur Folge, dass bei einer gleichbleibenden monatlichen Grundgebühr von 11,50 Euro die Mengengebühr auf 4,70 Euro steigen würde. Betrüge die Grundgebühr 16 Euro im Monat, wäre eine Mengengebühr von 4,16 Euro je Kubikmeter fällig.

Zum Vergleich: Für das gesamte Gebiet des Zweckverbands läge bei 16 Euro monatlicher Grundgebühr die Mengengebühr bei 2,84 Euro je Kubikmeter und bei 11,50 Euro Grundgebühr im Monat bei 3,30 Euro je Kubikmeter. Doch hat die Verbandsversammlung bisher weder die Kalkulation noch neue Gebühren beschlossen.