Oldieabend Oldieabend: «Handgemachtes» in der Sporthalle
Sangerhausen/MZ. - "Fair play", eine Oldieband aus dem Oldenburger Münsterland, heizte den Sangerhäusern mit Musik aus den 60er und 70er Jahren jedenfalls tüchtig ein. Da hatte Volksbankvorstand Bernhard Apke, der die Truppe für den Abend engagiert hatte, nicht zu viel versprochen.
Die handgemachten Klänge der Hobby-Musiker gehen den Zuhörern nicht nur in die Beine, die Veranstaltung dient auch einem guten Zweck. Auf ihre Honorare verzichten die Vollblutmusiker nämlich.
Und so sind in den letzten Jahren mehr als 100 000 Euro zusammen gekommen, die in vielerlei Hilfsprojekte gingen. So unterstützen die fünf Musiker die Aktion "Sportler gegen Hunger". Schirmherr ist der bekannte Schauspieler Karl-Heinz Böhm. Viel Geld haben die Musiker aus dem (fast) Norden der Bundesrepublik auch für die Caritas-Litauenhilfe zusammen gespielt. In Litauen hat "Fair play" auch schon bemerkenswerte Auftritte vor 10 000 Zuhörern gehabt, die die Band gefeiert haben. Beim ersten Titel "Time is tight" von Bucker T and Mgees verhielt sich das Sangerhäuser Publikum noch etwas "schaumgebremst", wie einer aus dem Rund formulierte. Jedoch spätestens bei "Thatsll be the day" von Buddy Holly, waren Freiräume auf der Tanzfläche eher selten.
Das musikalische Feuerwerk, das Helmut Ostendorf, Stephane Krannich, Franz kl. Holthaus, Norbert Mertens und Hans Georg Niesel abbrannten, ließ auch die Herzen der etwa 400 Leute im Saal entflammen. Viel Beifall gabs, als Volksbankvorstand Apke das Abendhonorar an "Fair play" übergab und Bandmitglied Hans Georg Niesel den Scheck über 2 000 Euro gleich an MZ-Lokalchef Jürgen Böhme weiter reichte.
Das Geld wird im Rahmen der MZ-Aktion "Wir helfen" den Hochwasseropfern zugute kommen. Was passte zu dieser Geste besser als der Karat-Klassiker "Über sieben Brücken musst Du gehn". Dieser Titel ist übrigens nahezu der einzige deutsche Titel, den die Musiker interpretieren. Bernhard Apke spricht im Namen aller Organisatoren des Tanzabends, wenn er sagt: "Wir sind rundum zufrieden mit dem Oldieabend, der einem guten Zweck diente."
Viel Lob gab es auch von den Gästen. "Ein toller Abend", befand Klaus-Dieter Schmidt, Chef des größten Sportvereins in Sangerhausen, dem ASV. Das Ehepaar Heinz und Petra Nöldner aus dem Landkreis Merseburg-Querfurt wünscht sich "bald wieder so einen gelungenen Tanzabend". Eine Sporthalle ist kein Ballsaal. Das spürten nicht nur die Gäste, das merken auch die Musiker auf der Bühne. Jeder weiß, dass die Sporthalle im Schartweg für solche Veranstaltungen eigentlich nur ein Provisorien ist. Da ist es nicht nur die schlechte Akustik, die manchmal die Ohren schmerzen lässt. Für ähnliche Veranstaltungen könnte vielleicht bald auch die neue Halle am Landratsamt zur Verfügung stehen. Landrat Volker Pietsch könnte sich durchaus vorstellen, "Fair play" dort einmal zu begrüßen. Das sagte Pietsch angesichts des erfolgreichen Auftritts der Band. Und auch "Fair play"-Gitarrist und Sänger Hans Georg Niesel "würde gern noch einmal nach Sangerhausen kommen."
Niesel ist übrigens im Hauptberuf Bürgermeister der Stadt Lohne im Landkreis Vechta. Am Rande des Abends gab es übrigens auch einen ersten kommunalpolitischen Erfahrungsaustausch mit dem Sangerhäuser OB Dieter Kupfernagel.