Obstbau in Beyernaumburg Obstbau in Beyernaumburg: Apfelernte hat auf den Plantagen der Region begonnen

Beyernaumburg - Während die einen den lauen Sommernächten hinterhertrauern, freuen sich die Obstbauern. Jetzt zur Ernte ist das Wetter nämlich geradezu ideal, freut sich Harri Goldschmidt. Der Regen in den vergangenen Wochen hat den Äpfeln gut getan. Und nun stimmen auch die Temperaturen. „Tagsüber Sonnenschein und Wärme und nachts kühle Temperaturen, da färben sich die Äpfel sehr schön“, erklärt er. Obstbauer Harri Goldschmidt blickt optimistisch auf die Apfelernte in Beyernaumburg, Holdenstedt und Agnesdorf.
Trotz widriger Bedingungen in der Blütezeit reifen farbenprächtige und große Äpfel an den Bäumen heran. Im Frühling sah es nämlich gar nicht so gut aus. Nachtfröste in der Blütezeit bereiteten den Obstbauern damals Sorge. Zum einen nahmen die Blüten dabei Schaden, zum anderen waren die frostigen Temperaturen schlecht für die Bienen und Hummeln, die bei zu kaltem Wetter nicht ausfliegen und somit die Blüten nicht bestäuben.
Hagelschauer richtete auf der Obstplantage in Agnesdorf Schaden an
Danach sei es nicht viel einfacher geworden, erinnert sich Goldschmidt. Insbesondere in Agnesdorf hatte in diesem Jahr ein Hagelschauer Schaden angerichtet. Und das wechselhafte Wetter in diesem Sommer sei nicht unproblematisch gewesen, so Goldschmidt. Wir hatten vor allem mit Pilzbefall zu tun.
Die Zitterpartien haben aber ein gutes Ende genommen, wie man jetzt an den Plantagen sehen kann. An den Apfelbäumen hängen die Früchte wie Trauben am Rebstock. Insbesondere in der Plantage in Holdenstedt erfreuen sich die Obstbauern an einem dichten Behang, wie sie sagen.
Äpfel müssen mindestens einen Durchmesser von 65 Millimetern haben
Über die Qualität der knackigen Ernte, wacht Claudia Proske. Sie ist die Kellermeisterin auf dem Obst- und Weingut Goldschmidt, hantiert sonst mit dem Refraktometer, um den Öchslegrad von Wein zu ermitteln. Jetzt mitten in der Apfelernte greift sie aber auch zur Schablone. „65 Millimeter muss der Durchmesser der Äpfel betragen, die wir zuerst pflücken“, erklärt die Kellermeisterin. Aber Größe allein ist noch kein Maßstab für einen sehr guten Apfel. Da muss auch die Färbung stimmen und natürlich darf der Apfel keine Druckstelle haben.
„Und mit Stiel muss der Apfel gepflückt werden“, ergänzt der Chef und demonstriert die Pflücktechnik, die jeder Erntehelfer beherrschen sollte. Der Apfel wird dabei nicht einfach vom Ast gerupft, sondern nach oben gedreht. So bleibe der Stiel an der Frucht.
Insgesamt 18 Leute werden die Apfelernte in Agnesdorf, Beyernaumburg und Holdenstedt einbringen. In den Hofläden in Agnesdorf, Beyernaumburg und in Balgstädt kann man die neuen Äpfel der Sorten Jamba, Delbar und Ivette ebenso kaufen wie frische Erdäpfel. Auch Kartoffeln werden in Beyernaumburg angebaut.
Die Hofläden in Agnesdorf und Beyernaumburg haben werktags von 9 bis 17.30 Uhr und am Wochenende von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Der Balgstädter Hofladen ist donnerstags von 12 bis 17.30 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 17.30 Uhr auf.