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Vertriebspartner kauft Lieferanten Oberröblingen: Friedrich Lien AG übernimmt Nink Salux GmbH

Von Karl-Heinz Klarner und Joel Stubert 18.09.2020, 08:30
Eine der Werkhallen des Wellplatten-Herstellers Nink Salux GmbH mit Sitz im Sangerhäuser Ortsteil Oberröblingen
Eine der Werkhallen des Wellplatten-Herstellers Nink Salux GmbH mit Sitz im Sangerhäuser Ortsteil Oberröblingen Maik Schumann

Sangerhausen - Die Friedrich Lien AG aus dem niedersächsischen Zeven hat den insolventen Wellplatten-Herstellers Nink Salux GmbH mit Sitz im Sangerhäuser Ortsteil Oberröblingen übernommen. Das bestätigte am Dienstag Annkathrin von Lien, Assistentin der Geschäftsleitung des 240 Mitarbeiter zählenden Familienunternehmens.

Die Produktion am Standort Oberröblingen soll in den kommenden Wochen wieder hochgefahren werden. In einer ersten Phase wurden 25 Mitarbeiter eingestellt. Diese produzieren Kunststoffplatten für Bedachungen, Wand- und Fassadenverkleidungen sowie für den Licht-, Sicht und Wetterschutz.

Oberröblingen: Produktion bei Nink Salux geht weiter

Die Friedrich von Lien AG befasst sich mit dem Industrievertrieb von Dach- und Wandprofilen aus Stahl und Aluminium. Die Produktpalette umfasst auch ein breites Angebot an Lichtplatten unterschiedlichster Ausführungen, Dachrinnen, Kantteilen sowie dazu passendem Zubehör. Von Nink Salux wurden bereits in der Vergangenheit unter anderem Wellplatten bezogen und vertrieben.

Die 80 Mitarbeiter zählende Nink Salux GmbH hatte nach finanziellen Schwierigkeiten Mitte vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet. Darüber hinaus belastete die verspätete Übergabe einer neuen Fertigungslinie zusätzlich das Unternehmen, das dafür rund fünf Millionen Euro investiert hatte. Wie berichtet, war es beim Neubau einer Produktionshalle zu Verzögerungen gekommen. Auf dem Werksgelände waren streng geschützte Zauneidechsen entdeckt worden, die wegen des Artenschutzes umgesiedelt wurden.

Hilfe bei Bürokratie: Angebot aus dem Rathaus

Sangerhausens Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) begrüßte die Entwicklung. „Glücklicherweise geht es an dem Standort weiter“, sagte Strauß. Einfach sei die Suche sicherlich nicht gewesen, die im Großen und Ganzen allerdings auf dem Tisch des Insolvenzverwalters lag. „Jemanden zu finden, der aus dem gleichen Metier kommt und vorher sogar Geschäftspartner von Salux gewesen ist, scheint mir eine sehr gute Lösung zu sein“, so Strauß. Man versuche nun als Stadt zu helfen, etwa bei bürokratischen Hürden. (mz)