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Neue alte Tür als Geschenk

14.10.2005, 15:40

Roßla/MZ/sro. - Grund genug für die Kirchengemeinde, ihm und seinen Mitarbeitern Jörg Hartenhauer und Thomas Graul Dank zu sagen. So wies Pfarrer Lutz Jünger auf den praktischen und hohen symbolischen Wert einer Tür hin. Mit einem Blumenstrauß drückte er dann den Dank der Gemeinde aus und erklärte: "Diese Tür genügt allen Ansprüchen des Denkmalschutzes. Die Firma Weckner besitzt ein Zertifikat für Restaurierungen." Fast ein halbes Jahr war die Eichentür in der Werkstatt. "Wir haben rund 100 Arbeitsstunden benötigt, um sie wieder funktionsfähig zu machen und für die nächsten 100 Jahre zu konservieren", erläuterte Weckner. "Viele Holzteile waren regelrecht verfault und mussten erneuert werden." Dafür wurde das gesamte Türblatt in seine Einzelteile zerlegt. Die auszuwechselnden Teile wurden mit Altholz und in alter Handwerkstechnik, mit Holznägeln verstiftet, wieder eingesetzt.

Eine traditionelle Leinölfarbe wird das Holz nun vor Witterungseinflüssen schützen. Der 33-jährige Tischlermeister wurde bei diese Arbeit richtig "ehrfürchtig" vor den alten Roßlaer Handwerkern, die zu Kirchenbauzeiten ihr Handwerk ausgeübt haben. Vielleicht wird er sich die Tür ausborgen, um sie auf der "Denkmal-Messe" in Leipzig zu präsentieren. "Früher ging das Roßlaer Unterdorf durch diese Tür zum Gottesdienst", erinnerte sich Walter Reim. Auch Pfarrer Jünger hätte sie gern zum Haupteingang eingestuft, aber sie bleibt noch verschlossen.