Naturschutz Naturschutz: Verstieß Abholzaktion auf Friedhof gegen die Satzung?
Hayn/MZ. - Rüdiger Schwarze jedenfalls, der als stellvertretender Bürgermeister bis zur Neuwahl eines Gemeindeoberhauptes die Geschäfte in Hayn führt, versteht die Welt nicht mehr. Es habe eine Reihe von Hinweisen und Beschwerden gegeben, dass immer wieder Äste von den über vier Meter hohen Buchen der Einfriedung abbrechen und auf die Gräber stürzen. Die seien ursprünglich als Hecke gepflanzt worden und wären einfach zu groß geworden.
Bisher sei zum Glück noch nichts passiert. "Und so soll es auch bleiben. Als Gemeinde sind wir zur Gefahrenabwehr verpflichtet. Und nichts anderes haben wir gemacht", so Schwarze auf MZ-Nachfrage. Im Moment, so gab er zu, sei der Anblick gewöhnungsbedürftig. Aber er ist sich sicher, dass die gekappten Buchen wieder ausschlagen. Außerdem seien Neuanpflanzungen geplant.
Die Holzaktion war bereits auf der jüngsten Gemeinderatssitzung angesprochen worden. Ein Hayner, der über die entsprechende Technik verfügt, hatte sich über Gemeinderat Manfred Ermisch bereit erklärt, diese kostenlos zur Verfügung zu stellen und sich auch an den Arbeiten zu beteiligen. Da der Rat nicht vom grünen Tisch aus entscheiden wollten, wurde ein Vor-Ort-Termin vereinbart.
Nach den Worten von Schwarze habe man sich auf dem Friedhof sowohl über den Termin, den Umfang der Maßnahme, über die Entsorgung des anfallenden Schnittmaterials und über entsprechende Neuanpflanzungen geeinigt. So sollen die Holzabfälle nicht bis zum Osterfeuer liegen bleiben, sondern noch in dieser Woche gehäckselt und abtransportiert werden. "Auch das wird der Gemeinde keinen Pfennig kosten", so Schwarze.
An den Arbeiten hätten sich zwölf Hayner beteiligt. "Alles Freiwillige", wie Schwarze betonte. Umso eigenartiger findet er, dass jemand, der offensichtlich ein Problem mit der Aktion auf dem Friedhof hat, nicht einmal den Weg zu ihm oder einem anderen Gemeinderat gefunden hat.