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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Die ehemalige Knopffabrik in Kelbra war gesucht

Von Jenifer Hochhaus 02.06.2017, 06:00
Die ehemalige Knopffabrik in Kelbra
Die ehemalige Knopffabrik in Kelbra Ralf Kandel

Kelbra - Aus Holz wurden sie gefertigt, auch aus Metall gab es welche, natürlich aus Hirschhorn, und - ganz wichtig - auch aus Perlmutt wurden sie hergestellt. Die Rede ist von Knöpfen, einst bestimmten sie die Industrie in Kelbra. Noch heute zeugt die ehemalige Knopffabrik, die Ralf Kandel in der vergangenen Woche als Rätselfoto abgelichtet hat, von der einstigen Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs.

Nadlergeselle brachte Perlmuttknopfhandwerk von Wanderschaftsjahren mit in die Region

Wie Käte Moritz berichtet, entwickelte sich die Perlmuttknopfindustrie seit dem Jahr 1836 in der Goldenen Aue. „Das Wissen um die Herstellung von Permuttknöpfen stammt aus Österreich“, erzählt sie. „Der Nadlergeselle Johann-Friedrich Zierfuß brachte es von seinen Wanderschaftsjahren in die Kyffhäuserregion und gründete um 1836 in Kelbra eine eigene Werkstatt.“ Zunächst arbeiteten die Knopfmacher in Heimarbeit, hat Moritz weiter recherchiert. Dann entwickelte sich nach und nach der Fabrikbetrieb. Ab 1925 wurde dann in Fabriken produziert.

Diese kleinen Betriebe, so hat Karin Tobihn herausgefunden, wurden in der DDR-Zeit „dann nach und nach dem VEB Knopfgalant angegliedert“. „Im Jahre 1978, so erzählte man mir, war es dann die Firma VEB Format“, führt Tobihn die Geschichte weiter aus. „Der neu gebildete Betrieb war ein großer Knopfproduzent in der Kyffhäuserregion.“ Tausende Knöpfe verließen die Fabrik. An diese Zeit kann sich auch Christel Hilpert aus Allstedt noch erinnern. Denn in der Frankenhäuser Straße, wo die Fabrik war, hat sie gearbeitet. Mitte der 70er und 80er Jahre, schreibt sie, war sie regelmäßig in der Kantine der Knopffabrik, weil sie im Nachbarbetrieb, dem VEB Feingerätebau, arbeitete.

Knopfhersteller in Kelbra musste 1990 schließen

Doch zurück zur Knopffabrik: Mit der Wiedervereinigung gab es auch für diese Branche tiefgreifende Veränderungen, schreibt Karin Tobihn. „Die sinkende Nachfrage in der heimischen Bekleidungsindustrie, das Ausbleiben von Exportaufträgen leiteten den raschen Niedergang ein.“ 1990 musste der einstige Knopfhersteller schließen.

Wer heute etwas über die Knopfmacher erfahren will, ist im Heimatmuseum richtig, schreiben gleich mehrere Leser. „Auch das das Leben der Knopfmacher wurde dokumentiert, wie sie wohnten und arbeiteten“, beschreibt Irmhild Gothe, was man dort sehen kann.

Die richtige Antwort haben auch eingesendet: Wolfgang Fricke, Walter Pfeifer, Ronald Unger, Uta Probst, Rainald Klette, Ottomar Hundt, Martin Vorberg, Gitta Haase, Günter Burghardt, Horst Kundlatsch, Angelo Hans Mende, Hans-Joachim Kuhnt, Michael Krüger, Melissa Schumann, Christel Starke, I. Stößel, Gisela Rohde. Gewonnen hat dieses Mal Uta Probst. Herzlichen Glückwunsch.

Das ist das neue, gesuchte Rätselbild

Für die nächste Raterunde gilt es wieder, ein ehemaliges Bild zu entschlüsseln. Kleiner Tipp: Der Brunnen hilft bei der Suche. Einsendeschluss ist am Mittwoch, 7. Juni. Viel Spaß beim Rätseln. Ihre Antwort senden sie per Post an: Redaktion MZ Sangerhausen, Grauengasse 1c in Sangerhausen. oder per Mail an [email protected] (mz)

Wo wurde dieses Bild einst aufgenommen?
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