1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. MZ-Gartenolympiade : MZ-Gartenolympiade : XXL-Gärtner "Möhrchen-Patrick" verrät seine Tricks

MZ-Gartenolympiade  MZ-Gartenolympiade : XXL-Gärtner "Möhrchen-Patrick" verrät seine Tricks

Von Beate Thomashausen 17.09.2019, 09:03
Das ist nicht etwa eine grüne Paprika, sondern eine Heavy Chili und auch der Knoblauch ist einfach riesig.
Das ist nicht etwa eine grüne Paprika, sondern eine Heavy Chili und auch der Knoblauch ist einfach riesig. Teichmann

Sangerhausen - Das wird eine harte Nuss für die Sangerhäuser Kleingärtner: Ein Gemüsekönig aus dem thüringischen Pößneck hat nämlich sein Herz für die hiesige Gartenolympiade entdeckt und mischt nun eifrig mit.

In jedem Jahr beteiligen sich Auswärtige an dem Sangerhäuser Ausscheid, bei dem Kleingärtner um kuriose oder besonders große Gewächse und Früchte wetteifern.

"Ich mag lieber Fleisch"

Aber so eine harte Konkurrenz meldete sich bisher noch nie von außerhalb der Kreisgrenzen. Als „Möhrchen-Patrick“ hat er sich bereits einen Namen gemacht und war bereits Interviewgast im Fernsehen. Auch dort war man auf das Riesengemüse des Thüringers aufmerksam geworden.

„Ich liebe es, an Wettbewerben teilzunehmen und freue mich über Urkunden und Pokale“, sagt Patrick Teichmann schlicht als Begründung dafür, weshalb er sich an der MZ-Gartenolympiade beteiligen möchte.

Dabei mangelt es doch gar nicht an Ehrungen. Erst jetzt kehrte der 27-Jährige mit 27 Urkunden von der Thüringen-Meisterschaft in Breitungen zurück. Auch vier Deutschlandrekorde purzelten dort seinetwegen.

Stolz berichtet der junge XXL-Gärtner von einer 1,50 Meter langen Pastinake, einem 2,14 Meter langen Rettich, einem 256 Gramm schweren Knoblauch und einer 590-Gramm-Aubergine. All diese Riesen sind jetzt offiziell die größten ihrer Art, die jemals in Deutschland geerntet wurden.

Teichmann ist ein Fan von außergewöhnlich großem Gemüse. Aber das ist er nicht nicht etwa, weil er so wahnsinnig gern Gemüse isst. Eigentlich sind seine Gemüsegiganten ziemlich sicher vor ihm.

„Ich mag lieber Fleisch“, bekennt. Er liebt es ganz einfach, sich mit anderen Gärtnern zu messen. 30 verschiedene Tomatensorten in seinem Garten zu kultivieren, war vor ein paar Jahren sein Einstieg in die Giganten-Aufzucht.

Größtes Riesengemüse Deutschlands

Um seine Ernte nach Breitungen zu fahren, musste sich Teichmann einen Transporter mieten. Und selbst da musste er die über vier Meter hohe Sonnenblume daheim lassen, denn dann hätte er sie nur noch aufs Dach schnallen können, weil die Ladefläche schon voll von Riesengemüse war - Kürbisse, Pastinaken, rote Beete, Chili, Paprika und eine Frucht außergewöhnlicher als die andere.

Wie man das hinbekommt? Von nichts kommt nichts, aber Patrick Teichmann geizt nicht mit Tipps. Ausprobieren muss man es natürlich selbst. Zum Beispiel wachsen Riesenmöhren nicht einfach so im Beet, sondern in einem Regenfallrohr. Und auch da wird nicht einfach Gartenerde in ein Rohr geschippt und dann ein Möhrensamen darauf fallen gelassen.

Es ist schon eine Wissenschaft für sich. Zuerst werden die Möhrensamen nämlich in Anzuchterde vorgekeimt, ziehen dann in eine mit Erde befüllte Pappröhre um, ehe sie „umgetopft“ werden und sich in einer Regenrinne bis in die letzte Wurzelspitze ausstrecken können.

Gemüse an der Wurzel packen

Tatsächlich werde bei einer Meisterschaft bis in die letzte Spitze gemessen. Da bringt es was, wenn man Möhre, Pastinake und Co. vorsichtig aus dem Fallrohr buddelt.

Die Riesenchili und Tomaten werden vom XXL-Gärtner unter anderem auch deshalb nicht verzehrt, weil die Samen in den Früchten viel zu wertvoll sind, um auf dem Teller zu landen.

Sie dienen als Saatgut für kommende XXL-Generationen in Patrick Teichmanns Garten, aber auch bei anderen Fans von Riesengemüse, die sich regelmäßig bei diversen Contests messen.

(mz)