Mobilfunknetz im Südharz Mobilfunknetz im Südharz: Vodafone sechs Tage nicht erreichbar

Stolberg - Ein bei Bauarbeiten beschädigtes Kabel hat für sechs Tage teilweise das GSM-Netz der Mobilfunkunternehmens Vodafone im Südharz lahmgelegt. Von dem Ausfall betroffen waren nach Firmenangaben rund 350 Kunden rings um Stolberg. Die LTE- und UMTS-Verbindungen seien nicht gestört gewesen, hieß es.
Verbindung bei Arbeiten gekappt
Insbesondere die Suche nach dem Fehler habe sich als sehr mühselig und zeitaufwendig erwiesen, begründete ein Vodafone-Sprecher den ungewöhnlichen langen Ausfall. Das Kabel sei bei Straßenarbeiten zunächst unbemerkt gekappt worden. „Wir möchten uns bei den Kunden für die Unannehmlichkeiten entschuldigen“, sagte der Sprecher.
Für Wolfgang Krüger ist das jedoch nur eine schwacher Trost. Der Brandenburger verbringt zurzeit zusammen mit seiner Frau Marlis (68) seinen Urlaub im Südharz. Sechs Tage hatte der 72-jährige Senior keinen Empfang. Mails an Vodafone, die er über einen anderen Anbieter absetzte, seien nur mit Standard-Emails beantwortet worden. „Der Service von Vodafone spottet jeder Beschreibung“, schimpft der Urlauber. So bot ihm das Unternehmen in einer Mail unter anderem an, bei technischen Fragen den telefonischen Kundendienst zu nutzen. Für Krüger war das Maß voll, er wandte sich daraufhin an die MZ und bat um Hilfe. Mit Erfolg, denn knapp zwei Stunden nach einem Hinweis der MZ an den Mobilfunkanbieter war das Netz wieder verfügbar.
Zudem sorgte das Funkloch rings um Stolberg auch noch für einen Polizeieinsatz der besonderen Art. Am Dienstagabend klingelten zwei Beamte des Polizeireviers Mansfeld-Südharz an der Tür von Krügers Ferienwohnung und erkundigten sich nach dem Befinden des Ehepaars, das gesundheitlich angeschlagen ist. „Im vergangenen Jahr musste ich meinen Urlaub hier sogar abbrechen“, erzählt Krüger. Angesichts der beängstigenden „Funkstille“ hatte sich die Schwiegertochter der Krügers im fernen Brandenburg Sorgen um das Paar gemacht und die Polizei um Hilfe gebeten.
Ein Dankeschön an die Polizei
„Sie hatte Angst, dass ich als Diabetiker einen Zuckerschock erlitten habe“, erzählt der Rentner und bedankt sich ausdrücklich bei den beiden Beamten. „Es ist gut zu wissen, dass die Polizei jedem Hinweis nachgeht.“ (mz)