Eigentümerfamilie gibt Kredit Mifa in Sangerhausen: Eigentümerfamilie von Nathusius gibt Kredit, um Produktion wieder zu starten

Sangerhausen - Gute Nachrichten für die 520 Beschäftigten des insolventen Fahrradherstellers Mifa-Bike in Sangerhausen. Einem Produktionsstart der Traditionsfirma im neuen Werk an der Südharzautobahn A 38 steht offenbar nichts mehr im Wege. Die Eigentümer-Familie von Nathusius hat dem Unternehmen 3,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um dringend benötigte Fahrradkomponenten einzukaufen, das bestätigte am Montag die Kanzlei von Insolvenzverwalter Lucas Flöther.
Auch Banken und Lieferanten helfen bei Finanzierung mit aus
Dem Massekredit müssen jetzt noch das Insolvenzgericht und der Mifa-Gläubigerausschusses zustimmen, hieße es. Die Industriegewerkschaft Metall begrüßte die Finanzspritze. „Hier sind offenbar die Appelle der Belegschaft nicht ungehört verhallt“, kommentierte Gewerkschaftssekretär Michael Perner die Entwicklung mit dem Hinweis auf die Proteste der Mifa-Mitarbeiter in der vergangenen Woche.
Insgesamt waren rund acht Millionen Euro nötig geworden, um das Fahrradwerk wieder zum Laufen zu bringen. Neben der Eigentümer-Familie sprangen nach MZ-Informationen auch Banken und Lieferanten in die Finanzierungslücke.
Vor dem Beginn der Produktion müssen offenbar noch Teile der Produktion aus der Innenstadt von Sangerhausen in die neue Halle umziehen. Unter anderem ist die Lackiererei noch am alten Standort. Allerdings läuft der Mietvertrag mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz nur noch bis Ende Februar. Über eine Verlängerung sei zwar noch nicht entschieden, aber diese gilt als wahrscheinlich. Aktuell hat der Landkreis keinen Mieter für die innerstädtischen Hallen, die er vor rund drei Jahren von der Mifa für 5,7 Millionen Euro erworben hatte. Der Fahrradbauer steckte in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und benötigte schnell Geld - dennoch folgte kurze Zeit später die Insolvenz.
Benötigte Bauteile aus Asien für Fahrradproduktion in Sangerhausen können bestellt werden
Mithilfe des neuen Kredits sollen die dringend benötigten Teile in Asien geordert und damit die Bestellungen einiger Großkunden abgearbeitet werden. Die hielten Mifa auch weiterhin die Treue, hieß es. Während ein Lieferant aus Taiwan die Teile auf Vorkasse zugesagt hatte, hätten chinesische Geschäftspartner auf die Bezahlung der Waren bestanden. Da dies bis zu einem vorgegebenen Termin nicht möglich war, konnten die Teile auch nicht verschifft werden. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass das chinesische Neujahrsfest und die anschließenden Frühjahrsferien den Zulieferer für rund drei Wochen lahm legen.
Parallel dazu bemüht sich Flöther um Investoren und einen Verkauf des Unternehmens. (mz)