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Marktplatz in Sangerhausen Marktplatz in Sangerhausen: Labormobil nimmt Wasserproben an

Von Helga Koch 07.06.2017, 13:19
Trinkwasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas.
Trinkwasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. dpa

Sangerhausen - Wer auf seinem Grundstück einen Brunnen hat, kann die Qualität des Wassers untersuchen lassen. Der Physiker Harald Gülzow vom Verein VSR-Gewässerschutz nimmt am Donnerstag, 8. Juni, Wasserproben an, das Labormobil steht von 15 bis 17 Uhr auf dem Marktplatz in Sangerhausen.

Vor Ort ist es möglich, das Brunnenwasser auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt untersuchen zu lassen, laut Gülzow liegt das Ergebnis gegen Ende der Aktion vor. Diese einfache Untersuchung kostet zwölf Euro.

Wer außerdem wissen will, wie hoch etwa der Eisengehalt ist oder ob Bakterien in erhöhter Konzentration im Brunnenwasser vorkommen, kann das ebenfalls - gegen eine Gebühr - prüfen lassen. Das Ergebnis der Analyse werde per Post zugeschickt, so Gülzow. Man berate auch, ob und wozu das Wasser bedenkenlos verwendet werden könne.

Fürs Planschbecken geeignet?

Denn oft, sagt die VSR-Vereinsvorsitzende Susanne Bareiß-Gülzow, könne Wasser aus dem eigenen Brunnen als gute Alternative zu kostbarem Leitungswasser dienen. Doch wenn es fürs Kinderplanschbecken, zum Gießen von Obst- oder Gemüsepflanzen, zum Tränken von Tieren oder gar zum Trinken verwendet werde, müsse es eine gute Qualität haben. Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, sollten für die Probenahme und den Transport Mineralwasserflaschen benutzt werden, die zuvor mehrmals mit dem jeweiligen Brunnenwasser gespült worden sind. Am besten würden sie erst kurz vor der Abgabe am Labormobil befüllt.

Das Team vom VSR-Gewässerschutz biete am Mobil neben allgemeinen Informationen zu Belastungen und deren Ursachen auch eine individuelle Beratung für den jeweiligen Brunnenbesitzer an, so Gülzow, um eine Belastung und deren Ursache zu besprechen. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse will der Physiker eine Aussage über den Zustand des regionalen Grundwassers treffen: „In den nächsten Wochen werten wir die Messergebnisse der Aktion aus.“ Zum Jahresende werde der Verein die Nitratwerte in Karten sowohl auf Bundes- als auch Landesebene darstellen. Sie zeigten, dass in landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen hohe Nitratbelastungen im Grundwasser auftreten. Nitrat ist Bestandteil des Düngers, es kann ins Grundwasser ausgewaschen werden.

Breite Öffentlichkeit gewollt

Die Umweltschützer wollen beim Thema Wasserqualität die breite Öffentlichkeit einbeziehen, so Bareiß-Gülzow. „Bürger, die Brunnenwasser nutzen, haben das gleiche Ziel wie der VSR-Gewässerschutz: Das Grundwasser soll möglichst unbelastet sein.“ Auch telefonisch könne man Auskunft zum Thema bekommen; Gülzow ist immer freitags zwischen 9 und 12 Uhr unter Tel. 02831/9 76 33 42 erreichbar. (mz)