Marathon für Standesbeamte
Sangerhausen/MZ. - Liegt es an den erwarteten angenehm warmen Temperaturen, dass der 8.8.2008 auf einen Freitag fällt oder vielleicht doch an dem außergewöhnlichen Datum selbst? Eines steht fest: Zufall ist diese hohe Zahl an Heiratswilligen nicht. Auch Sylvia Kosiol, Standesbeamtin in Kelbra, hat sich ihre Gedanken gemacht: "Ich vermute, der zukünftige Ehemann soll das Hochzeitsdatum nicht vergessen", lacht sie. Außerdem soll ein "Schnapszahldatum" auch Glück bringen.
Spitzenreiter unter den Standesämtern ist Sangerhausen. Angemeldet hatten sich dort mehr als zehn Paare, letztendlich werden heute aber doch "nur" neun Frauen und neun Männer ihren großen Tag begehen. Zwei Hochzeiten finden vor der historischen Kulisse des Alten Schlosses statt und sieben im Rathaus. Da wird es für die Standesbeamten Birgit Hoch und Volker Hornung wohl etwas stressiger als sonst. Sonst stehen nur vier bis fünf Hochzeiten an. In der Verwaltungsgemeinschaft (VG) "Goldene Aue" gibt es für Standesbeamtin Sylvia Kosiol ebenfalls viel zu tun. Vier Bräute wird sie mit den zukünftigen Ehemännern unter die Haube bringen - drei Paare davon im Kelbraer Rathaus und eines im Wallhäuser Schloss. Annette Eimler vom Standesamt in Roßla hat drei Hochzeiten im Terminkalender stehen, angemeldet waren vier. Alle drei Paare wollen sich im Stolberger Rathaus trauen lassen. "Diese Zahl ist für die Zeit durchaus normal, im Frühjahr sind es aber meistens noch mehr", erklärt die Roßlaer Standesbeamtin.
Ein Hochzeitsmarathon steht Margit Wengemuth, der Standesbeamtin der VG Allstedt-Kaltenborn, bevor. Am Wochenende wird sie zehn Paare trauen, vier davon zum "Schnapszahldatum". "Das ist gewaltig für unser Standesamt", freut sich die Beamtin. Im vergangenen Jahr hatten 86 Pärchen die Allstedter Schlosskapelle als ihren Trauungsort auserkoren. Darunter sind nicht nur Allstedter und Sangerhäuser. Manche kommen von weit her. Sogar aus Werl in (Nordrhein-Westfalen) hat ein Paar seinen Weg nach Allstedt gefunden. "Das sind dann meist Leute, die aus der Umgebung stammen, weggezogen sind, aber in der Heimat heiraten wollen", erklärt Wengemuth. Die meisten Hochzeiten finden in der kleinen Schlosskapelle statt. "Die ist dann schon mal proppenvoll mit über hundert Gästen", so die Standesbeamtin.