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Mansfeld Wurzelbau Mansfeld Wurzelbau: Geschäftsführer bekommt Bilanz nicht ins Lot

30.04.2004, 16:45

Mansfeld/MZ/rh. - Im Grunde genommen sei das "Unternehmen gesund", sagt der Hamburger, der vor etwa zwei Jahren die Gesellschafteranteile von Wurzelbau übernommen hatte. Er verweist auf die erfolgte Zertifizierung Iso 9001, auf die qualifizierten Mitarbeiter und das "gute Klima". "Die Leute stehen solidarisch zum Unternehmen", so der 50-Jährige. Dass trotzdem liquidiert werden soll, lastet er den Vorgesellschaftern an. Ihnen sei es geschuldet, dass Wurzelbau gegenüber dem Finanzamt mit 360 000 Euro in der Kreide steht. "Ich will für die Machenschaften der Vorgesellschafter nicht aufkommen", unterstreicht Arndt, der auch noch weitere Kritikpunkte hat: So seien die Personalverträge so ungünstig gestaltet worden, dass sie sich in den zumeist auftragslosen Wintermonaten "als verlustbringend" für das Unternehmen auswirken. Und auch die Miete für das Betriebsgelände, die Wurzelbau an einen der Vorgesellschafter zu entrichten hat, mache dem Unternehmen zu schaffen. "Sie ist erheblich überhöht", sagt Arndt. Ohnehin sei im Tiefbau nicht viel zu gewinnen. "Wir sind froh, wenn wir die schwarze Null schreiben können."

Der Geschäftsführer hofft nun auf Entgegenkommen des Insolvenzrichters und des Finanzamtes. Zum einen hat er gegenüber dem Gericht den Antrag gestellt, selbst als

Insolvenzverwalter weiter tätig sein zu wollen, um dem Unternehmen so Kosten zu sparen. Zum anderen hofft er, dass die Forderung der Fiskalbehörde mit Hilfe des Frankfurter Mutterkonzerns ausgeglichen werden kann.

Mit der Insolvenz verlieren 70 Mitarbeiter ihre Arbeit. Für den Beginn mit der neuen Firma, über deren Bezeichnung sich Arndt noch nicht im Klaren ist, sieht der Geschäftsmann "mindestens 35" wieder mit im Boot. Dies sei sei freilich abhängig von der Auftragslage. "Sukzessive können weitere eingestellt werden." Um das neue Unternehmen ertragreicher zu gestalten, sollen neben dem herkömmlichen Tiefbau neue Geschäftsfelder erschlossen werden. So sehe Arndt unter anderem im Bau vom Kleinkläranlagen einen Markt.