Sparsamer Winter Mansfeld-Südharz: Straßenmeistereien haben Streusalz und Splitt übrig

Sangerhausen - Wenig Schnee und milde Temperaturen - so sah auch der vergangene Winter wieder aus, nachdem es auch in den Jahren davor nur wenig Schnee und mäßige Kälte gab. So wenig Streusalz und Splitt hat die Stadt Sangerhausen wohl noch nie in einer Wintersaison gebraucht. Zumindest so weit man zurückschauen könnte, schränkte Stadtsprecherin Marina Becker ein.
Die 20 Tonnen Streusalz und fünf Splitt, die auf winterglatte Fahrbahnen und Gehwege gestreut wurden, kosteten etwas mehr als 1.800 Euro. Im Haushalt eingetaktet waren 23.000 Euro, denn eigentlich hatte man damit gerechnet 200 Tonnen Salz und dazu 300 Tonnen Splitt zu verbrauchen. Macht nichts, sagt die Pressesprecherin. Was in diesem milden Winter nicht verbraucht wurde, werde einfach für die kommende Saison gebunkert.
Milde Winter in Mansfeld-Südharz
So macht man das auch in Allstedt. Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) sagt, was in diesem Winter nicht verbraucht wurde, werde aufgehoben. „Der nächste Winter kommt bestimmt“, sagt Richter, der sich freut, dass die Lager noch voll sind. Für den Winterdienst auf Fußwegen und vor allem an den Bushaltestellen ist die Stadt Allstedt zuständig. „Und für solche schwierigen Passagen wie den Beyernaumburger Schlossberg“.
Trotzdem, die Winterdienstfahrzeuge mussten verhältnismäßig oft ausrücken, konstatierte Bereichsleiterin Petra Witte von der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, weil gerade im Landkreis Mansfeld-Südharz das Betreuungsnetz von Höhenlagen geprägt ist. „Hinzu kommen Waldlagen, die ein Abtrocknen der Fahrbahnen erschweren und somit die Gefahr überfrierender Nässe besteht.“ Ein Herausforderung seien auch die Autobahnen, mit sehr großen Brücken, die rund um die Uhr zu betreuen sind.
Insgesamt hat die Autobahnstraßenmeisterei Oberröblingen 90 Kilometer Autobahn schnee- und eisfrei zu halten. Hinzu kommen 113 Kilometer Bundesstraßen, 436 Kilometer Landesstraßen und noch einmal 227 Kilometer Kreisstraßen, die von den Straßenmeistereien in Oberröblingen und Eisleben gemeinsam zu betreuen sind. Verbraucht wurden in diesem Winter laut der Straßenbaubehörde 2.330 Tonnen Streusalz und 575 Kubikmeter Sole auf dem gesamten Streckennetz des Landkreises.
Straßenmeistereien haben 75 bis 80 reine Winterdiensteinsatztage
„Im Durchschnitt beider Meistereien sind etwa 75 bis 80 reine Winterdiensteinsatztage realistisch“, so Witte. Dabei erstreckten sich Kontrollfahrten über wesentlich mehr Einsatztage. Auch die Lager der beiden Straßenmeistereien sind noch gut gefüllt: In der Straßenmeisterei in Eisleben lagern noch 1.600 Tonnen Streusalz und in Oberröblingen sind es 1.850 Tonnen. Auch Sole ist noch eingelagert. Und zwar sind das in Eisleben 80 Kubikmeter und in Oberröblingen 75 Kubikmeter.
Ein milder Winter führe aber nicht gleich dazu, dass die Mitarbeiter in den Straßenmeistereien Däumchen drehen müssen. Es gibt auch dann eine Menge zu tun, wenn nicht gestreut und geräumt werden müsse, sagt Petra Witte. Die Straßen und Nebenanlagen müssen auch in den Wintermonaten unterhalten werden. Leitpfosten und Verkehrszeichen müssen aufgestellt und gereinigt werden. Schlaglöcher kann man ebenso in einem milden Winter flicken wie man auch an den Banketten arbeiten und die Gehölze pflegen kann, zählt Witte auf. Immer wieder auf der Tagesordnung stehe die Müllbeseitigung. Das seien aber nur einige Dinge, die ständig zu erledigen seien. (mz)