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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Stolberger Schlossterrasse als «Gartentraum»

20.09.2010, 15:49

Sangerhausen/MZ. - Der Schlossgarten ist jetzt in das Tourismusprojekt "Gartenträume" aufgenommen worden, zu dem 43 bedeutende Parkanlagen in Sachsen-Anhalt gehören.

Die Kosten für die Neugestaltung des Stolberger Schlossgartens liegen bei reichlich einer Million Euro und werden zu 90 Prozent aus dem Fonds der Gemeinschaftaufgabe (GA) gefördert. Zurzeit laufen die Arbeiten an der Südterrasse des Schlosses. Der Rollrasen ist schon ausgelegt, die so genannten Schnitthilfen für die Hainbuchenhecken stehen. Mitarbeiter des Garten- und Landschaftsbaubetriebes Machoy aus Roßla setzen zurzeit die Treppenstufen ein. Die Arbeit liegt sozusagen auch in Meisterhand: Georg Ecke, frisch gebackener Gartenbaumeister und Neffe des Unternehmenschefs, gehört zu den fünf bis sieben Mitarbeitern des Unternehmens, die hier wochentags arbeiten. Da geht die Arbeit bei entsprechendem Spätsommerwetter tüchtig voran. Aber besonders in der vergangenen Woche hatte man mit ungünstigen Witterungsbedingungen zu kämpfen. "Vom Regen bekommt Stolberg ja auch immer genug ab", weiß Bauleiter Helmut Richlich. "Aber wir liegen im Plan." Zufrieden schaut er über die entstehende Anlage. "Es ist eine spannende Aufgabe. Wer kann schon von sich sagen, Schlossgärtner zu sein?", fügt er schmunzelnd hinzu.

Die Arbeiten an der Südterrasse sind komplizierter, als es auf den ersten Blick erscheint. Das historische Gemäuer sorgt durchaus für logistische Probleme. Die drei Meter breiten Wege lassen nur den Transport mit kleineren Fahrzeugen auf die Terrasse zu. Besonders problematisch war das beim Betonieren des Wasserbeckens, das künftig nur noch 30 Zentimeter tief sein wird. "Dafür kam eine Betonpumpe zum Einsatz, die den 100 Meter langen Weg überwinden musste", schildert der Bauleiter. "Aber es ist geschafft."

Das Referenzobjekt erhält langsam sein Gesicht. Demnächst werden Stauden und Rosen angepflanzt, natürlich auch Juliana-Rosen, passend zur Historie des Schlosses. Damit rückt die Harzstadt ihrem Ziel ein Stück näher, sich als erster Ort in Sachsen-Anhalt "Heilklimatischer Kurort" nennen zu dürfen. Dazu werden schon seit ein paar Monaten regelmäßig Luftmessungen vorgenommen. Und der Pavillon auf der Südterrasse mausert sich zur Trinkhalle, ohne die es nun mal nicht geht.

Auch der 140 000 Euro teure Bau des Parkplatzes in der Rittergasse und die Sanierung der Hangmauer am Waschberg, die fast ins Tal gerutscht wäre, wie Wagner sagt, gehören zur Gesamtanlage des Schlossgartens. "Die Kurterrasse und auch der Pavillon werden öffentlich nutzbar sein", versichert der Architekt.