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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Solarfirma SRU ist pleite

Von karl-heinz klarner 19.09.2013, 17:13
SRU Solar entwickelte das Vega-Hallensystem.
SRU Solar entwickelte das Vega-Hallensystem. MZ/archiv Lizenz

berga/MZ - Die Krise in der Solarbranche hat ein weiteres Opfer gefordert. Der Anlagenbauer SRU Solar AG in Berga ist pleite. Das einstige Vorzeigeunternehmen im Landkreis Mansfeld-Südharz hat beim Amtsgericht Halle einen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt, bestätigte Rechtsanwalt Stephan Poppe, der als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt ist. „Die zum Unternehmen gehörenden Tochtergesellschaften, die SRU 7.0 GmbH sowie die iCON Systems GmbH, sind derzeit nicht von der Insolvenz betroffen“, erklärte Poppe auf Nachfrage der Mitteldeutschen Zeitung. Aktuell beschäftigt SRU noch 20 der einst 160 Mitarbeiter. Gegenwärtig werde geprüft, ob das Unternehmen zukunftsfähig ist und saniert werden könne.

Die Bergaer Firma ist seit 1999 auf die Planung und Installation von Photovoltaikanlagen spezialisiert und legte Jahr für Jahr ein rasantes Wachstum hin. Dabei profitierte die Firma verstärkt von der Förderung von Solaranlagen durch die Bundesregierung. Unter anderem entwickelte und baute das Unternehmen ein Hallensystem, das sich über die Nutzung der Sonnenenergie refinanzierte. Aber auch die Errichtung von großen Solarparks bescherte dem Unternehmen volle Auftragsbücher. SRU expandierte. Eine Niederlassung wurde in Nordamerika errichtet und der skandinavische Markt rückte verstärkt in das Blickfeld.

90 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2011

Im Geschäftsjahr 2011/12 konnte SRU nach Angaben des Insolvenzverwalters knapp 40 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften. Anfang 2012 hatte die SRU-Gruppe rund 160 Beschäftigte, sah jedoch angesichts der von der Bundesregierung angekündigten Kürzungen bei Solarförderung jeden zweiten Arbeitsplatz im Unternehmen gefährdet. Daraufhin richtete SRU seine Firmenstrategie neu aus.

Rund vier Wochen nach der Ankündigung der Bundesregierung, die bestehende Solarförderung des Bundes deutlich zu kürzen, kehrte SRU zurück zu seinem Kerngeschäft, Solaranlagen für Häuslebauer und Kleinkunden zu errichten. Mit Blick auf die Entwicklung auf dem deutschen Markt plante man den weiteren Ausbau des Auslandsgeschäftes in Übersee und Dänemark. Schließlich liege der Marktanteil der SRU in Dänemark bei rund 40 Prozent, hieß es seinerzeit. Zudem korrigierte SRU die Umsatzerwartungen nach unten und sprach von einem „Nullwachstum“. Der Umsatz lag nach Firmenangaben im Jahr 2011 bei 90 Millionen Euro.