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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Neustart für den Bauernmarkt

Von STEFFI ROHLAND 22.08.2011, 16:31

SCHWENDA/MZ. - Kuh Kati, jugendlich, acht Monate alt und reinrassiges Fleckvieh rotbunt, beglückte das Feld mit der Nummer vier.

Neben den vier Gewinnern, die jeweils 41,50 Euro ausgezahlt bekamen, ist die ortsansässige Kindertagesstätte Hauptgewinnerin. Der Schwendaer Karnevals Club SKC 1967 spendiert der Einrichtung vom restlichen Geld Spielzeug. Mit einer deutlich kleineren Händlergruppe startete der Schwendaer Bauernmarkt, nachdem er im vergangenen Jahr komplett ausgefallen war.

Zumindest das Wetter stand auf Seiten der Organisatoren, so dass am Samstagnachmittag neben den Einwohnern des Ortes auch viele Besucher aus der Region in den Harzort kamen.

Mit dem Neustart des Schwendaer Bauernmarktes wollen die ortsansässigen Vereine und die Ortsbürgermeisterin Edith Ungefroren an die erfolgreichen Zeiten anknüpfen. Denn eines hatte der 34. Schwendaer Bauernmarkt schon im Vorfeld geschafft: Vertreter aller örtlichen Vereine und Institutionen saßen an einem Tisch. Gemeinsam mit der Firma Werbeprojekt Sangerhausen stellten sie ein Programm zusammen, das auf Bewährtes zurückgriff.

Dazu gehörte das Angebot der Schausteller für die Jüngsten. Aber auch eine Schau historischer Landtechnik. Neben zahlreichen Lanz Bulldogs und anderer Zugmaschinen zeigte Friedrich Wilhelm (Friwi) Steinemann aus Berga den Besuchern eine Bandsäge in Aktion. "Die anderen feiern und ich muss arbeiten", sagte er schmunzelnd, während er die Äste in handliche Stücke sägte. So mancher Besucher wusste noch, wie früher Arbeiter über die Dörfer zogen und Lohnschnitt durchführten.

Die Bandsäge, die Steinemann bediente, wurde ursprünglich 1936 von der Firma Schneidewind in Berga gebaut. Inzwischen hatte er zumindest den Motor erneuert. Aber ansonsten lief das gute alte Stück tadellos. "Der Vorteil der Bandsäge gegenüber einer Kreissäge ist, es gibt kaum Sägespäne", erklärte Steinemann an diesem Tag so manch staunenden Laien. "Auch auf den Dörfern sägt ja kaum noch einer sein Feuerholz selbst", sagte er. Somit nutzt er gern Veranstaltungen wie den Schwendaer Bauernmarkt, um die historische Technik auch in Funktion zu zeigen.

Vielleicht liegt darin, neben den Auftritten der Live-Musiker wie "Aischzeit" und Achim Menzel, die Zukunft des Schwendaer Bauernmarktes. Bei ihrem Bummel über den Markt erinnerten sich die drei Schwendaer Einwohnerinnen, Brunhilde Steinberg (79), Regina Schmidt (79) und Lilli Lucas (80), an die einstige Besonderheit des Schwendaer Bauernmarktes. In den Anfangsjahren gab es dort Sachen zu kaufen, die es sonst nirgendwo gab. So erinnert man sich an das Angebot an Töpfen aus Thale, Moped- und Autoersatzteile und vor allem Pflanzen. "Sogar der Blumenhändler Edler aus Sangerhausen war hier immer mit einem Sortiment vertreten", erinnerte sich Brunhilde Steinberg.