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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Hamberger in Allstedt schließt

15.10.2013, 15:56

Allstedt/MZ - Schlechte Nachricht für 37 Mitarbeiter der Hamberger Großmarkt GmbH München. Das Unternehmen schließt mit den Märkten in Allstedt und Roßlau zwei seiner vier Standorte in Sachsen-Anhalt. In Allstedt sind 20 Mitarbeiter von der Schließung betroffen. Ihnen wurde zum 30. April 2014 gekündigt. Bis dahin wird der Markt auch noch geöffnet sein, hieß es am Dienstag in einer Pressemitteilung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Im Herbst 1992 hatte die Hamberger Großmarkt GmbH mit Sitz in München einen Teil der langjährigen Mitarbeiter des ehemaligen Großhandels übernommen.

Mehr als zwei Jahrzehnte war der Markt in Allstedt für zahlreiche Kunden aus der Gastronomie, dem Cateringbereich, aus Kindergärten, Schulküchen und dem privaten Einzelhandel sowie für viele andere Gewerbetreibende eine gute Adresse. Die schlechte wirtschaftliche Situation, speziell im Landkreis Mansfeld-Südharz, machte aber auch nicht vor den Allstedtern halt. Andere gaben vorher auf Schon lange vor ihnen hatten große Unternehmen wie die Kette Metro oder Schaper C&C Märkte in Sachsen-Anhalt aufgegeben. Letztlich waren jedoch nach Auffassung der Gewerkschaft Verdi dies nicht die ausschlaggebenden Gründe für die Schließung des Marktes in Allstedt. „Nachdem die Beschäftigten höhere Löhne einforderten und Betriebsratswahlen eingeleitet wurden, hagelte es prompt Kündigungen. Das kann kein Zufall sein“, glaubt Torsten Furgol, der zuständige Gewerkschaftssekretär.

„Nicht tarifgebunden, mussten die Mitarbeiter hinnehmen, dass sie mit sittenwidrigen Löhnen 21 Jahre hingehalten und abgespeist wurden, ohne jemals eine Erhöhung erhalten zu haben“, betont der Gewerkschaftsmann. Firma weist Vorwürfe zurück Das Unternehmen weist diese Aussagen zurück: Die Gründe für die Schließung seien ausschließlich wirtschaftlicher Natur. „Die Umsätze waren über Jahre rückläufig und mit allen Mitteln, die wir einsetzen konnten, nicht zu halten oder gar zu steigern“, sagte Hamberger-Geschäftsführer Günter Titius. In Bezug auf die Lohnpolitik des Unternehmens sage Verdi ebenfalls die Unwahrheit. „Es sind derzeit drei Arbeitsgerichtsverfahren anhängig“, so Titius. Es sei aber schon zu sehen, dass die Gewerkschaft bei ihren Mitgliedern Traumvorstellungen erzeugt habe, die nichts mit der Realität zu tun hätten. Die Behauptung, 21 Jahre lang Mitarbeiter mit sittenwidrigen Löhnen hingehalten zu haben, sei unwahr. Hamberger wolle Verdi nun zwingen, in einer neuerlichen Darstellung die Wahrheit zu sagen oder die Behauptungen zu belegen.