Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Ein eigenes Klärwerk für Stempeda
ROTTLEBERODE/MZ. - Die Pläne für eine länderübergreifende Kooperation bei der Abwasserentsorgung im Südharzer Raum sind endgültig geplatzt. Der Stadtrat von Nordhausen (Thüringen) hat sich jetzt gegen einen Anschluss des Ortsteils Stempeda an das Klärwerk im benachbarten Rottleberode entschieden. Stattdessen soll in Stempeda eine eigene Kläranlage gebaut werden. In das Klärwerk und die zuggehörige Kanalisation will die Stadt insgesamt 885 000 Euro investieren. Die Arbeiten sollen ohne Fördermittel ausgeführt werden.
Mehrere Varianten geprüft
Laut Nordhausens Stadtsprecher Patrick Grabe sind zuvor mehrere Varianten, darunter der Anschluss ans Klärwerk in Rottleberode, geprüft und als zu teuer verworfen worden. Auf eine Betriebsdauer von 25 bis 50 Jahre gerechnet habe sich ein "Kostenunterschied" von mehreren hunderttausend Euro ergeben. Bei einem Anschluss nach Rottleberode seien nicht nur die Kosten für den Bau der notwendigen Leitungen zu veranschlagen. Es würden Gebühren anfallen, ein Baukostenzuschuss wäre zu zahlen und Nordhausen hätte sich regelmäßig an Investitionen in Rottleberode beteiligen müssen, sagte Grabe. Deshalb sei die Errichtung einer eigenen Kläranlage in Stempeda am Ende die wirtschaftlichere Variante gewesen.
Preisbrecher Rottleberode
Ralf Rettig (CDU), der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Südharz, war am Montag nicht zu erreichen. Er hatte sich seit Jahren für den Anschluss über die Landesgrenze hinweg eingesetzt und sich davon langfristig weitere Einsparungen für die Bürger beider Orte versprochen. Die Rottleberöder zahlen dank des eigenen Klärwerks ohnehin mit die niedrigsten Abwasserpreise in ganz Sachsen-Anhalt. Pro Kubikmeter sind 1,40 Euro fällig. Dazu kommt kommt eine monatliche Grundgebühr von 7,06 Euro. Im Kreis Mansfeld-Südharz liegt die Verbrauchsgebühr im Durchschnitt dagegen bei 2,70 Euro pro Kubikmeter, die monatliche Grundgebühr beträgt 8,93 Euro.