Lkw rollen trotz Verbot über marode Brücke in Breitenstein

Breitenstein

Der Ärger in Breitenstein ist groß, deshalb hat Ortsbürgermeister René Schröder (parteilos) das Problem im Umwelt- und Ordnungsausschuss der Gemeinde Südharz angesprochen. „Frühmorgens fahren manchmal bis zu 20 Lkw über unsere Brücke.“ Dabei ist die Brücke über den Katzsohlbach seit dem August 2019 für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen gesperrt, denn im Untergrund gibt es Hohlräume.

Nur scheint das manche Lkw-Fahrer, die auf der Landesstraße L 236 unterwegs sind, nicht die Bohne zu kümmern. „Busse dürfen nicht langfahren“, bestätigt der Rottleberöder Ralf Mosebach (Bürgervertretung Südharz), „aber die Holzlaster fahren durch.“ Das Ordnungsamt der Gemeinde könne das Problem nur an die Polizei weitergeben, sagt Leiterin Iris Brauner, sie sei für den fließenden Verkehr zuständig.

Der Polizei, sagt Sprecherin Steffi Schwan vom Polizeirevier Mansfeld-Südharz, sei das Problem bekannt. „Wir stehen im Kontakt mit dem Ortsbürgermeister.“ Allerdings sei die genannte Anzahl von 20 Lkw durch die Polizei noch nicht festgestellt worden. „Wir beziehen den Bereich in die Verkehrskontrollen regelmäßig mit ein.“ Problematisch sei, sagt Schwan, wenn in diesem Bereich ein Lkw festgestellt werde, dass er hier nicht wenden könne, sondern die Straße beziehungsweise Brücke passieren müsse. Warum Lkw-Fahrer trotzdem mit voll beladenen Fahrzeugen durch Breitenstein rollen, hat einen triftigen Grund. „Die weiträumig eingerichtete Umleitung entspricht einem Mehraufwand von etwa 20 Kilometern für die Lkw-Fahrer. Sie nehmen die Zeit- und Kosteneinsparung gegenüber dem Risiko, in eine Polizeikontrolle zu gelangen, leider in Kauf.“ Aktuelle Zahlen zu Kontrollen lägen nicht vor.

Die Breitensteiner Einwohner dürften mit der Auskunft kaum zufrieden sein, zumal vorerst keine Lösung in Aussicht ist. Wie die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt Süd kürzlich mitgeteilt hat, wird der Bau der neuen Brücke über den Katzsohlbach zurzeit erst geplant. Gebaut wird sie nicht vor 2023. Dann aber unter Vollsperrung, wie es heißt. (mz)