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"Extrawurst" expandiert Landfleischerei "Extrawurst" eröffnet Filiale in Sangerhausen

Von Karl-Heinz Klarner 07.12.2020, 13:45
Fleischer unter sich: Patrick Schildknecht, Jürgen Uthe und Andreas Vater (v.l.).
Fleischer unter sich: Patrick Schildknecht, Jürgen Uthe und Andreas Vater (v.l.). Maik Schumann

Hohlstedt - Jürgen Uthe kann es eigentlich selbst noch gar nicht so recht glauben. „Wenn mir vor ein paar Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mit 59 Jahren noch ein Geschäft eröffne, dann hätte ich abgewunken“, sagt der Chef der Landfleischerei „Extrawurst“ im Wallhäuser Ortsteil Hohlstedt. Doch Uthe hat auch seit der Eröffnung der Fleischerei an der ehemaligen Bundesstraße 80 vor rund eineinhalb Jahren gelernt, dass Expansion durchaus Sinn macht.

„Allein von Hohlstedt kann man nicht leben“, sagt der Geschäftsmann. Schon deshalb hat Uthe am Firmensitz in der einstigen Kaufhalle des kleinen Ortes einen Imbiss mit 30 Plätzen eingerichtet. Der wurde und werde auch gut angenommen. Hinzu komme die verkehrsgünstige Lage, die dem Ladengeschäft auch Stammkunden aus der näheren Umgebung beschere. „Ich kann mich nicht beschweren“, sagt Uthe.

Landfleischerei „Extrawurst“ hat Umsatzeinbußen wegen Corona

Allerdings haben die Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie dem Geschäft mit dem schnellen Essen Umsatzeinbußen von bis zu 90 Prozent beschert. „Jetzt habe ich mir noch einen Imbisswagen zugelegt, da geht es mit dem Verkauf“, sagt Uthe. Angesichts dessen hat der gelernte Fleischer auch nicht lange gezögert und die Chance ergriffen, ein weiteres Geschäft in der nahen Kreisstadt Sangerhausen zu eröffnen. In der Alban-Hess-Straße, unweit des Zentrums, hat sich ein Mitbewerber zurückgezogen. Den Laden hat Uthe übernommen und noch einmal rund 10.000 Euro in die Filiale investiert. Neben ausreichend Parkplätzen sind in der Nachbarschaft noch ein Bäcker und ein Friseur. „Wir haben auch die drei Beschäftigten übernommen“, berichtet der Unternehmer.

Während in Sangerhausen die Filiale am Dienstag ihrer Pforten öffnen soll, bleibt am Firmensitz alles beim alten. Hier läuft in erster Linie die Produktion. Dafür hatte der Geschäftsmann 2018 rund 100.000 Euro investiert. Geschlachtet wird in Hohlstedt jedoch nicht. „Wir produzieren allerdings in der so genannten Warmverarbeitung“, gewährt Uthe einen Blick hinter die Kulissen. Das Fleisch dafür komme aus dem thüringischen Heiligenstadt. Und seit kurzem wird das siebenköpfige Team in Hohlstedt durch einen weiteren Fleischer unterstützt. „Da bin ich echt froh, jemanden gefunden zu haben“, sagt Uthe angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels in der Branche. (mz)