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Landesforst Süd Landesforst Süd: Wie der Wald für kommende Stürme und Dürreperioden vorbereitet wird

Von Grit Pommer 30.08.2018, 14:17
Bei einer Exkursion an die Kohlenstraße ließen sich Landesforstbetriebschef Bernd Dost und Claudia Dalbert den Waldumbau erläutern.
Bei einer Exkursion an die Kohlenstraße ließen sich Landesforstbetriebschef Bernd Dost und Claudia Dalbert den Waldumbau erläutern. Maik Schumann

Wippra - Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) reiste am Mittwoch persönlich im Landesforstbetrieb Süd an, um sich unter anderem von den Forstleuten erklären zu lassen, wie sie den Landeswald für kommende Stürme und Dürreperioden wappnen wollen. Das Revier Südharz steht dabei schon jetzt ziemlich gut da.

Nur auf einem Zehntel der Fläche steht noch Fichte, die für Windwurf, Trockenheit und Borkenkäfer besonders anfällig ist. Vor zehn Jahren, als die Forsteinrichtungsperiode begann, waren es noch 13 Prozent, erklärte Wolfhardt Paul, Sachgebietsleiter Waldbau beim Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt. „Vor allem die Eiche wird im Klimawandel eine große Rolle spielen“, sagte Paul. Sie halte Trockenheit besser aus als die Buche.

Das Problem: Die Eiche setzt sich nur schwer von allein durch und braucht erst mal die pflegende Hand des Menschen. „Das, was jetzt an großen Eichen hier im Wald steht, haben Förster vor hundert oder hundertzwanzig Jahren massiv angepflanzt“, so Paul. Damit Eichen groß und stattlich werden können, müssen die Förster konkurrierende Bäume rundherum wegnehmen.

„Dafür braucht man aber auch gute Waldarbeiter, die wissen, wie sie sowas zu tun haben“, merkte Revierförster Pursche an. Wolfhardt Paul warnte davor, der Buche eine allzu große Rolle zuzuschreiben. Auch sie sei anfälliger als andere Baumarten gegen Witterungsextreme. So gebe es zum Beispiel auch einen Buchen-Borkenkäfer.

Nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen brauche man auch weiterhin das Nadelholz im Mischwald. Für den Bau von Dachstühlen, Transportkisten und Paletten verlangt der Markt nach leichtem Nadelholz. Weißtanne, Douglasie und Lärche seien eine gute Alternative zur Fichte.

Und die Lärche habe sich zum Beispiel auch deutlich sturmfester gezeigt, als Orkan „Friederike“ durch den Harz tobte. Elisabeth Haferland, die sich als externe Sachverständige um die Forsteinrichtung für den Landesbetrieb kümmert, stellt dem Revier Südharz ein hervorragendes Zeugnis aus.

Die Bestände seien gepflegt, in Zukunft werde sich hier ein stabiler Mischwald mit standortgerechten Baumarten etablieren, schrieb sie in ihren Abschlussbericht zum Waldzustand nach der abgelaufenen Zehn-Jahres-Periode. Für die Zukunft hatte sie kaum dringende Empfehlungen auszusprechen. Ein Riesenkompliment für Hans-Peter Pursche, der den Waldumbau in der Praxis offenbar sehr ordentlich vorangetrieben hat.(mz)