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Kyffhäuserdenkmal Kyffhäuserdenkmal: Bürger sollen an neuem Konzept beteiligt werden

Von Helga Koch 18.02.2019, 09:31
Das Denkmal ist bereits saniert worden, doch das Umfeld lässt noch zu wünschen übrig. Die Mitsprache der Bürger ist ausdrücklich erwünscht.
Das Denkmal ist bereits saniert worden, doch das Umfeld lässt noch zu wünschen übrig. Die Mitsprache der Bürger ist ausdrücklich erwünscht. Maik Schumann

Kelbra - Am geschichtsträchtigen Kyffhäuserdenkmal sollen in Kürze die Baufahrzeuge anrücken. Mal wieder. „Die kleinen Gebäude gegenüber vom Bistro werden abgerissen“, kündigt Volker Stietzel an. „Es wird ein neuer Spielplatz gebaut.“ 150.000 Euro soll er kosten, das Geld ist vorhanden. Die Fläche soll sich auf 180 Quadratmeter verdoppeln.

„Das ist aber nur der Anfang“, betont Stietzel, der im Landratsamt des Kyffhäuserkreises Fachbereichsleiter für Finanzen, Bauen, Schulen und Personal ist. Und er wüsste zu gern, wie es künftig am Denkmal weitergeht. Immerhin ist es nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal in Deutschland.

Denkmal soll barrierefrei werden

Vor fünf Jahren wurde der Denkmalskörper aufwendig saniert. „Für zwölf Millionen Euro“, sagt Andreas Räuber, der die Stabsstelle Kyffhäuser/Sonderaufgaben im Nachbarkreis leitet. „Damals haben wir den Museumsshop und das Bistro und einen behindertengerechten Weg aufs Gelände gebaut.“

Doch für die Zukunft müsse mehr passieren, sind sich beide einig. Erste Ideen haben sie am Sonnabend vor Bürgern vorgestellt, darunter Interessierten aus Sangerhausen und Riethnordhausen. „Wir haben selbst einige Vorstellungen entwickelt, teils ist noch Grundlegendes offen. Wir wollen wissen, wie unsere Ideen ankommen“, begründet Stietzel. Deshalb findet am 23. März, 9.30 Uhr eine öffentliche Bürgerwerkstatt in der Gagarinschule in Bad Frankenhausen statt.

Die Schwerpunkte seien bekannt: Etwa das Problem mit dem Parken, das bisher auf drei Flächen stattfindet. Der Weg hinauf zum Denkmal, den sich Fußgänger und gelegentlich Fahrzeuge teilen müssen und der für Rollstuhlfahrer kaum zu bewältigen ist. Deshalb sei es gut, sagt Stietzel, dass sich Vertreter von Behindertenverbänden, Kreistag, Kommunen, Denkmal- und Naturschutzbehörden einbrächten.

Konzept vom Kyffhäuser soll überdacht werden

Vor allem müsse man die inhaltlich-konzeptionelle Ausrichtung grundlegend durchdenken. „Wer besucht denn das Denkmal, weil er weiß, dass die 900 Jahre alte Unterburg das Bedeutende ist“, wirft Räuber ein. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal sei schließlich auf dem Gelände der alten Burg Kyffhausen gebaut worden. Deshalb gebe es zum Beispiel die Idee, den Wanderweg vom Parkplatz zum Denkmal an der Unterburg entlang zu führen und die jetzige Zufahrt nur noch für Rettungs- und Versorgungsfahrzeuge freizugeben. Wer Probleme mit dem Laufen habe, mit Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs sei, solle einen Schrägaufzug nutzen können, der vom Parkplatz hinauf zum Denkmal führen soll - ohne Preisaufschlag.

Das alles umzusetzen, werde vielleicht ein Jahrzehnt oder länger dauern, schätzt Räuber. Jetzt wünschten sie sich eine rege Beteiligung der Bürger beidseits des Kyffhäusergebirges, knüpft Stietzel an, um Varianten zu besprechen, ein Eckpunktepapier zu beschließen und umzusetzen. 7,5 Millionen Euro habe der Kyffhäuserkreis bereits aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ beantragt. Damit ließe sich viel machen. (mz)

Ein Blick in den Saal.
Ein Blick in den Saal.
Schumann