Kreisfeuerwehrverband Kreisfeuerwehrverband: Weichen für Neuanfang in Mansfeld-Südharz gestellt

WALLHAUSEN/MZ - Die Weichen für den Neuanfang sind gestellt: Mit der Wahl eines Vorsitzenden und der Beisitzer hat der Kreisfeuerwehrverband Mansfeld-Südharz am Freitagabend die Querelen der vergangenen Monate zunächst hinter sich gelassen. Mathias Aschenbrenner (Freiwillige Feuerwehr Eisleben) ist der neue Mann an der Spitze. Er kandidierte als Einziger und erhielt 56 von 121 Stimmen.
Aschenbrenner folgt dem 63-jährigen Helmut Filary aus Kleinleinungen, der nach Untreuevorwürfen ein Jahr nach seiner Wiederwahl mit dem Vorstand zurückgetreten war. Filary nutzte den Verbandstag in Wallhausen für eine Erklärung. Es habe zwar „einige Mängel“ in der Arbeit des Verbandes, „aber keine strafbare Handlung“ gegeben, sagte er zum 30-seitigen Prüfbericht des Landkreises Mansfeld-Südharz. Auf Details ging er nicht ein. Vielmehr sei er Opfer von Ränkespielen geworden, hinter denen sein Stellvertreter Roy Rockmann stecke. „Ich habe diesen Verband 14 Jahre ordentlich geführt“, so Filary. Dies zeige auch die Tatsache, dass bis heute keine Mitglieder ausgetreten seien.
Rockmann, der als Beisitzer mit 31 Stimmen wiedergewählt wurde, äußerte sich an diesem Abend nicht öffentlich. „Ich fühle mich jedoch durch den Prüfbericht bestätigt“, sagte er der MZ. Er hatte unter anderem in einem offenen Brief dem ehrenamtlich tätigen Vorsitzenden Filary Untreue vorgeworfen und auf finanzielle Ungereimtheiten im Verband hingewiesen. Kreisstabsmusikführer Siegmar Frohberg (Blankenheim) kritisierte die öffentliche Diskussion. Das habe viele Fragen aufgeworfen und alle verunsichert. „Doch damit lösen wir kein einziges Problem“, sagte er und forderte künftig einen „gläsernen Feuerwehrverband“.
Brigitte Rau (Oberröblingen), bis vor einem Jahr selbst noch im Vorstand und Gründungsmitglied des Kreisverbandes, sprang dem scheidenden Vorsitzenden an die Seite. „Kamerad Filary hat eine ordentliche und ehrliche Arbeit gemacht“, sagte Rau und stieß damit auf Widerspruch. „Ich bin etwas befremdet, wenn ein ehemaliges Vorstandsmitglied von Transparenz spricht, die man jahrelang nicht hatte“, sagte Carsten Staub, Vorstandsmitglied der Kreisjugend- wehren. Er sprach an, dass ein so genanntes Rauch-Demo-Haus (zu Lernzwecken für Kinder und Jugendliche) ohne Vorstandsbeschluss angeschafft wurde. Und dessen Vermietung sei aus steuerlicher Sicht bedenklich. Auch werde im Prüfbericht des Landkreises darauf hingewiesen, dass die Kassenführung im Verband teilweise nicht nachvollziehbar gewesen sei. Deshalb forderte Staub Verständnis dafür, dass die Probleme öffentlich gemacht wurden. Dies sei aus „Eigenschutz“ erfolgt, sagte Staub.
Auf der Strecke blieb am Freitagabend der Appell von Lothar Lindecke vom Landesfeuerwehrverband, eine Sonderabgabe an den Landesverband wurde abgelehnt.
