Kreisfeld Kreisfeld: Wasser kommt oft braun aus Leitung
Hergisdorf/Eisleben/MZ. - "So sieht zum Beispiel einer meiner Schläuche des Behandlungsstuhles aus", sagt die Zahnärztin und zeigt einen dünnen, eigentlich durchsichtigen Plastikschlauch, der völlig von schwarzen Ablagerungen zugesetzt ist. In ihrem Wohnhaus, in dem auch ihre Eltern Christa und Gerhard Helbig leben, hat sie ebenfalls Probleme. "Es stinkt manchmal aus dem Wasserhahn", so Preuß. "Kaffee muss häufig mit Mineralwasser gekocht werden", schildert Christa Helbig. "Sonst ekelt das einen an." Um weiße Wäsche zu waschen, müsse man einen Tag abpassen, an dem das Wasser sauberer ist, sonst wird die Wäsche grau, sagt die 69-Jährige weiter. Zum Zähneputzen mit dem Wasser gehöre oft Überwindung.
Einer ihrer Patienten, so die Zahnärztin, habe angesichts bräunlicher Flüssigkeit im Becher schon einmal gefragt, "ob er heute mit Cola spülen muss". Außerdem würden sich Eltern Sorgen machen, das Essen ihrer Kinder mit dem Leitungswasser zuzubereiten. Betroffen, so Gerhard Helbig, sind die Häuser rund um die "Diebeskammer". Ihr Gebiet, schildert der 70-Jährige, werde mit Mischwasser versorgt. Wenn nötig, wird das Fernwasser mit Wasser aus Blankenheim aufgefüllt. Dadurch käme dann die Verschmutzung.
Seit einiger Zeit konnten die Kreisfelder nun feststellen, dass das Wasser sauberer ist. Wie auch Erich Anton, Niederlassungsleiter der Midewa, bestätigt, wird derzeit nicht aus Blankenheim eingespeist. Das soll bis zur Problembeseitigung so bleiben. Bereits 2001 war ein Leitungsbau geplant, der die Zuführungen aus Blankenheim unnötig macht. Der scheiterte aber an einem abgelehnten Förderantrag. Für 2002 ist ein neuer Antrag vorgesehen, sollte dieser auch abgelehnt werden, will die Midewa das Projekt ab Frühjahr vollständig aus eigenen Mittel realisieren, so Anton. "Das sind wir den Bürgern schuldig." Am Donnerstag entscheidet der Aufsichtsrat über das Vorhaben.