Königeröder Blasmusikanten Königeröder Blasmusikanten: Rhythmus liegt Oldies im Blut
Königerode/MZ. - Die Idee zur Gründung einer Kapelle hatten vor 40 Jahren Musikbegeisterte am Biertisch: "Wir ärgerten uns, dass wir bei Festen oft ohne Musik blieben, obwohl sie zu gesagt worden war.
Da griffen wir zur Selbsthilfe", erzählt der musikalische Leiter, Bläser und Sänger Egon Buchmann, eines der Gründungsmitglieder und mit 64 Jahren ältestes Mitglied der Kapelle. Im Dorf und im Nachbarorten gab es Bläser, die in Tanzkapellen spielten, sowie eine Bläsergruppe in der Kirche. Da kamen schnell 14 Aktive zusammen. Termine für die Proben wurden festgelegt, einen Ort für die Proben gab es. "Einen Dirigenten hatten wir nicht, nur einen organisatorischen Leiter, den Joachim Buchmann", erzählt sein Namensvetter. Es wurde geprobt, die ersten Auftritte folgten und brachten Erfolg.
Doch nicht immer ging alles glatt: 1980 gab es beinahe das Aus. 1969 war nämlich ein Pionierblasorchester gegründet worden, den "Alten" fehlte der Nachwuchs. Einige der Jugendlichen verließen die Kapelle, weil sie an anderen Orten eine Lehre antraten, bei den Älteren kamen ebenfalls Ausfälle. So drohten beide Kapellen einzuschlafen. Da half wieder ein Gespräch im Dorfkrug. Ergebnis: "Alt und Jung gehören zusammen, wir bilden eine Kapelle", wurde beschlossen. Pioniere und Oldies legten damit sozusagen den Schlüssel zur künftigen Erfolgsserie.
Die Wende 1990 habe sich positiv ausgewirkt: Es gab kaum Fluktuation, man konnte bessere Technik kaufen. Um den Nachwuchs muss ihnen auch nicht bange sein, folgt doch manchmal der Sohn dem Vater nach, wie Tobias Günther, der das Tenorhorn bläst und Johnny Wilkneß, Flügel-Hornist, beide 16 Jahre alt und somit die Jüngsten. "Die Musikalität ist einem in die Wiege gelegt, gutes Gehör ist wichtig", erklärt Buchmann.
Vom 15. bis 17. August wird das vierzigjährige Jubiläum in Königerode gefeiert, der Höhepunkt des Festes beginnt am 17. August ab 14 Uhr mit dem Auftritt mehrerer Blaskapellen.