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Klassentreffen Klassentreffen: Erinnerungen an die Meisterschule

Von Detlef Liedmann 23.11.2003, 17:45

Kreisfeld/MZ. - Das er auch drei Lehrer von damals eingeladen hatte, dass behielt er indes bis zum Treffen für sich. Heinrich Gutzer war gekommen. "Schon immer ein Sympathieträger", wie sich Egon Meinicke erinnerte. Und Gutzer gab das Lob zurück: "Das war eine meiner Lieblingsklassen. Da nimmt man so eine Einladung gern an, um sich gemeinsam an die Zeit zu erinnern."

Zwei Jahre hat die Ausbildung zum Meister der volkseigenen Industrie damals gedauert. "Immer Freitag und den halben Sonnabend haben wir die Schulbank gedrückt", so Bernhard John, seit einem Unfall vor 30 Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Im BMK habe er damals sein Auskommen als Sachbearbeiter in der Berufsschule gehabt. Seit 1996 arbeitslos, hat der 48-Jährige die Hoffnung auf einen neuen Job aber längst aufgegeben. Und Egon Meinicke ergänzte: "Es ist schlimm, dass unsere langjährige Erfahrung nicht mehr gefragt ist." Bis 1998 hat Meinicke in einer Firma als Polier gearbeitet, war dann fünf Jahre in der Berufsausbildung.

Doch das Positive überwog. "Wir waren eine Truppe, mit der man Pferde stehlen konnte. Der Ton war rau, aber herzlich. Wie das eben so ist auf dem Bau", erinnerte sich Günther Hering, der nach Meisterschule auch noch Ingenieurpädagoge und Berufsschullehrer wurde.

Anerkannte Werbefachleute sind heute Werner Stahl und Bernd Krause. Sie hatten damals so etwas wie eine Sonderstellung. "Wir haben in der Meisterschule nur die Grundlagenfächer absolviert und in Halle unseren Abschluss als Handwerksmeister gemacht. Insofern hatten wir zur Wende einen kleinen Vorteil, da unsere Abschlüsse gleich anerkannt wurden", so Stahl. Und so gab es beim Treffen jede Menge andere Geschichten zu erzählen und zu hören. Es war ein sehr langer Abend.