Kernersee Kernersee: Neuer Pächter legt Karpfennetz aus
Wansleben/MZ. - Halles traditionelle Karpfen-Weide, der Kernersee an der B 80, hat einen neuen Pächter: Ulrich Kulawik aus Langenbogen aus dem Saalkreis. Der Fischerei-Ingenieur ist Nachfolger des Hallensers Günter Krause, der das Fischerei-Revier nach zehn Jahren aus gesundheitlichen Gründen abgegeben hat.
Kulawik behauptet: "Ich kenne den Kernersee wie meine Westentasche." Die Mansfelder Seenkette, zu der noch der Bindersee und der Süße See gehören, habe er schon im Studium eingehend untersucht. Die Pacht für diese Gewässer ist vorerst auf zehn Jahre festgeschrieben. In dieser Zeit will Kulawik gemeinsam mit seiner Ehefrau Marlies und weiteren Helfern ein leistungsfähiges Familienunternehmen aufbauen.
Das nächste Abfischen im Advent ist für den 30. November geplant. Zwischen 8 und 15 Uhr sollen die Netze ausgeworfen werden, kommt Fisch fangfrisch auf den Verkaufstisch. Alles in allem sollen bis Silvester rund 10 000 Karpfen - insgesamt zwölf Tonnen - aus dem Kernersee geholt werden. Neben vielen Fischen, die etwa ein Kilogramm auf die Waage bringen, rechnet Kulawik auch mit einigen "Riesen". Ihm zufolge handelt es sich dabei um Mamor-Karpfen, die gut und gerne zwischen 20 und 30 Kilogramm wiegen können.
Fisch in Variationen, so lautet das Motto des Existenzgründers. Neben Karpfen "erntet" Kulawik in 24 Netzgehegen mehrere Arten von Forellen. Hinzu kommen Aal, Zander und Wels, neuerdings auch Stör. Ebenso findet die Kundschaft vielerlei Seefisch von Schillerlocke bis Heringsfilet am neu eingerichteten Verkaufsstand.
Fischerei als Erlebnis - Kulawik will die Besucher mehr in das Treiben auf dem Fischhof einbeziehen. Dazu sollen eine alte Fischhalle und Uferbereiche umgestaltet werden. Neue Attraktionen folgen im Frühjahr: Fisch-Bassins und Mini-Zoo. Schon jetzt kann man erleben, wie der Fisch aus dem Buchenholz-Räucherofen kommt. Wem der Sinn nach einer Fischsuppe steht, muss nicht lange warten. Ein süffiges Tröpfchen von den gegenüber liegenden Höhnstedter Hängen oder ein zünftiger Glühwein fehlen gleichfalls nicht.
Der Fischhof ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und sonnabends von 10 bis 14 Uhr geöffnet.