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Jubiläum Jubiläum: Die Wurstmolle ist Lothar Meyers Welt

Von Ingrid Semmler 14.03.2003, 17:47

Bennungen/MZ. - Dafür haben neben Verwandten und Freunden schon die vielen Bennunger Vereine gesorgt, die ihm heute gratulieren wollen. "Die Vereine halten uns ständig die Treue. Es ist eine fantastische Zusammenarbeit. Schon deshalb freuen wir uns über die vielen Gäste", betont Olaf Meyer.

"Keine Feier ohne Meyer!", der Spruch stimmt, auch wenn Lothar Meyer nicht gern selbst gefeiert wird. Aber auf seinem Saal wird getanzt und gefeiert von der Karnevalszeit über die Kirmes bis zu Silvester - nicht zu vergessen die vielen Familienfeste im Haus. Mit seiner Frau Ursula (59) hatte er am 10. September 1990 die ehemalige Konsum-Gaststätte in Bennungen übernommen; erst als Pächter, ab 1994 als Eigentümer. Vorher waren beide beim Konsum angestellt, arbeiteten im Geschäft in Hainrode, dann in Großleinungen.

Aus der alten Gemeindeschänke hat das Paar gemeinsam mit den beiden Söhnen peu à peu das gemütliche Landgasthaus gemacht, wie man es heute kennt: mit dem Gastraum und dem Jagdzimmer unten, mit der Bauernstube und dem Saal oben. Und natürlich mit der Fleischerei. Die ist, auch wenn Lothar Meyer überall im Haus bestens Bescheid weiß und die Linie vorgibt, sein Lieblingskind. Oder wie Ingo Meyer sagt: "Am wohlsten fühlt er sich in seiner Wurstmolle." Übers Helfen beim Hausschlachten habe der Vater einst seinen Traumberuf gefunden. Wen wundert es da, dass Hausschlachtenes auch die Spezialität bei Meyers ist. Dreimal in der Woche wird frisch produziert. Da versteht sich von selbst, dass im Gasthaus nur Fleischereiware aus der eigenen Schlachterei auf den Tisch kommt.

In der Küche hat Ursula Meyer als Chefköchin das Sagen. Sie sorgt mit ihren fleißigen Frauen für eine abwechslungsreiche Speisekarte, auf der auch Wild, fangfrischer Fisch, Gemüse und Salate einen festen Platz haben, und für den Partyservice. Der reicht von der kalten Platte bis zum Büfett für 500 Personen. Unterstützt wird sie dabei von Sohn und Serviermeister Olaf. Sohn Ingo, Fleischermeister, Kellner und Tischler, ist die rechte Hand vom Vater. "Aber bei uns sind alle für alles zuständig. Wir sind halt ein Familienunternehmen", sagen die Söhne. Und dass es den Vater freue, dass ihre Frauen Jana und Marika mit zupacken, wenn es heiß her geht.

Der Vater, verraten die Söhne, hadere mit diesem runden Geburtstag. "Er fühlt sich noch nicht wie 60. Er ist der Motor des Ganzen", so Sohn Olaf. "Macht hin, es wird dunkel!" sei sein Lieblingsspruch. "Der Vater ist fit wie ein Turnschuh", stimmt ihm Ingo zu. Dafür tue er auch etwas: "Ohne Liegestütze fängt kein Tag an." Dass ihm dabei Quinta, seine Lieblingsschäferhündin, regelmäßig die Bommelmütze vom Kopf mause, gehöre zum Morgenritual. Zeit nehme er sich auch für seine Bienenvölker. Aber seine liebste Freizeitbeschäftigung seien die Enkel Peggy, Thomas, Emily und Eric. "Da leuchten die Großvater-Augen", sagen die Söhne und können den Stolz der Väter nicht verbergen.

Bei allem Stress mit dem ungewohnten Trubel um ihn selbst wird Lothar Meyer heute eins auf keinen Fall vergessen: Roswitha Reinshaus aus Bennungen zu gratulieren, die ebenfalls 60 wird. Die gegenseitigen Glückwünsche gehören für beide seit Jahren zum 15. März dazu. Weit haben es die Jubilare nicht: Familie Reinshaus feiert in Meyers Gaststube.