Jodler unterm Josephskreuz
. - Bei Sonne, Wind und Regen erlebten sie am Sonntag ein abwechslungsreiches Programm aus Harzer Volksmusik mit Birkenblattblasen und Jodeln, stimmungsvolle Blasmusik aus dem Egerland und ringsherum verschiedenste Angebote.
"Es ist wunderbar hier", lobten Marion und Günter Kunze aus Bernburg das Fest. "Wir machen fast jedes Jahr Urlaub in Breitenstein und sind deshalb hier. Das Waldfest haben wir auch schon mal miterlebt." Enkeltochter Eve Mia, die in ein paar Wochen zur Schule kommt, tummelte sich am Stand des Biosphärenreservats. Dort versuchte sie in einem Kasten alle möglichen Gegenstände aus dem Wald zu ertasten und ließ auch der ausgestopften Wildkatze eine Streicheleinheit zukommen.
Vor allem aber erlebten die Erwachsenen unterhaltsame Stunden. Die Stolberger Jagdhornbläser spielten zum Auftakt und ernteten ebenso wie die Auerbergsänger und die Selketaler viel Beifall. Aus Altenbrak waren die Trachtengruppe und Andreas Knopf, der Harzer Jodlermeister, angereist und sangen sich in die Herzen der Besucher - trotz des heftigen Regenschauers, der bei ihrem Auftritt herabstürzte.
Etwas wehmütig war wohl vielen Einheimischen ums Herz, als das Stolberg-Lied diesmal nur vom Band erklang - aufgenommen von der Stolberger Folkloregruppe, die sich im vergangenen Jahr aufgelöst hat und erstmals beim Waldfest nicht auf der Bühne stand. "Da ist einem schon komisch zumute", bekannte Elke Kartheuser, die wie Carla Böttcher und weitere Mitglieder der Gruppe trotzdem zum Waldfest gekommen war. Allerdings könne sie das Fest nun erstmals ohne die Anspannung genießen, die unweigerlich mit einem Auftritt verbunden gewesen sei, sagte Elke Kartheuser. Sie hatte über lange Jahre bei den Auftritten des Folkloreensembles die Moderation übernommen.
Nicht schlecht staunten die Mitglieder der Altenbraker Trachtengruppe, als sie ins Publikum fragten, ob denn jemand Birkenblatt blasen wolle. Worauf sich Dieter Ebermann aus Stolberg meldete, erst ein wenig unbeholfen gab und dem "Instrument" dann doch eine nette Melodie entlockte. Außer dem Publikum applaudierten auch die Altenbraker Musiker kräftig, obwohl ihnen das einstige Mitglied des Stolberger Ensembles fast die Show gestohlen hätte.
Wenn auch der Umsatz wetterbedingt nicht ganz den Erwartungen entsprach, lobten die Händler die Atmosphäre auf dem Auerberg. "Hier ist es super. Wir sind gern hergekommen", sagte Ronny Dupke aus Sondershausen, der heimische Hölzer zu Schmuck verarbeitet. Andreas Gröger aus Groß Santersleben hatte kunstvolle Patchworkarbeiten mitgebracht. Trockensträuße, Körbe, Landschaftsbilder und Leckereien wie Honig, Süßkirschen, Käse aus Westerhausen, Wurst aus dem Eichsfeld, Kuchen und weitere regionale Spezialitäten rundeten das Angebot ab.