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Job- und Ausbildungsbörse in Hettstedt Job- und Ausbildungsbörse in Hettstedt: Suche nach Fachkräften

Von Frieder Fahnert 19.03.2002, 16:50

Hettstedt/MZ. - Riesenandrang am Dienstag am ersten Tag der Job- und Ausbildungsbörse im Hettstedter Klubhaus: Nach einer Stunde sind bereits 550 Besucher gezählt worden. Veranstalter der Börse ist das Arbeitsamt in Zusammenarbeit mit dem "Verein zur Förderung der Innovationsregion Ulm/Memmingen". Insgesamt 14 Firmen waren präsent und informierten über die Möglichkeit eines Einstieges in ihre Unternehmen.

Die Arbeitslosenquote im Raum Ulm liegt bei rund sechs Prozent, sagt Roland Fürst vom Arbeitsamt Memmingen. Der Bedarf an Fachkräften sei dennoch riesengroß. Vor allem junge Leute würden in dieser Region fehlen, sagt Fürst. In erster Linie würden die Firmen Interessenten für Pflegeberufe suchen. Aber auch bei den metallverarbeitenden Berufen gebe es viele offene Stellen, die mit Fachkräften aus der Hettstedter Region besetzt werden könnten.

Die Job- und Ausbildungsbörse ist die zweite dieser Art im Hettstedter Klubhaus. "Die erste Auflage im Vorjahr war bereits ein großer Erfolg", sagt Monika Stadler, Wirtschaftsbeauftragte des Landkreises Neu-Ulm. Etwa 100 Arbeitsverhältnisse konnten damals im Ergebnis der Jobbörse abgeschlossen werden, darunter waren auch 15 Ausbildungsplätze.

Etwa 3700 offenen Stellen gibt es derzeit im Bereich des Arbeitsamtes Memmingen. Außerdem seien 1700 Ausbildungsplätze momentan noch unbesetzt. Allerdings sei die Zahl der Ausbildungsplätze noch nicht unbedingt hundertprozentig aussagefähig. Denn viele Firmen hätten Bewerber, sich aber zum jetzigen noch nicht festgelegt, wen sie einstellen. Dennoch seien die Chancen auch für Hettstedter Jugendliche gut, in der Stadt an der Donau oder im Umland einen Ausbildungsplatz zu erhalten.

Das hofft auch der 17-jährige Tim Fischer aus Hettstedt, der gestern erste lockere Gespräche mit Vertretern verschiedener Firmen führte. "Ich suche etwas in kaufmännischer Richtung. Ich habe mir einige Prospekte und Telefonnummern eingesteckt." Mit seinen Eltern wolle er nun den weiteren Weg beratschlagen. "Man muss ganz einfach flexibel sein." Bauchschmerzen, dass junge Leute die Region verlassen, hat Gabriela Helbing, die Leiterin der Berufsberatung beim Sangerhäuser Arbeitsamt, nicht. "Die habe ich viel mehr, wenn ich daran denke, dass junge Leute hier keine berufliche Zukunft haben." Es sei wichtig, in jungen Jahren Berufserfahrung zu sammeln. Das erhöhe die Chancen ungemein, vielleicht später wieder in der Mansfelder Region beruflich Fuß zu fassen.

Zum zweiten Mal ist die Ulmer Firma IKS Ingenieur Konstruktions Service GmbH bei der Hettstedter Börse präsent. "Im Vorjahr haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht", sagt Regionalleiter Hans Rath. Einen Ingenieur und einen Technischen Zeichner aus der Region Hettstedt habe man daraufhin einstellen können. Zum ersten Mal dabei ist dagegen die Firma Med-Kontor, eine Personalservice GmbH, die sich auf medizinische und pflegerische Berufe spezialisiert hat. "Wir suchen händeringend zum Beispiel Krankenschwestern oder Altenpfleger", sagt Niederlassungsleiterin Veronika Heidner. Dabei sei nicht das Alter, sondern die Qualifikation entscheidend.

Die Job- und Ausbildungsbörse im Hettstedter Klubhaus ist heute noch einmal von 9.30 Uhr bis 13 Uhr geöffnet.