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Initiative für Friedhof in Sangerhausen Initiative für Friedhof in Sangerhausen: Gräber-Paten werden gesucht

22.06.2016, 14:00
Helmut Loth (l.) zeigt einige Gräber, für die Paten gesucht werden.
Helmut Loth (l.) zeigt einige Gräber, für die Paten gesucht werden. Noack

Sangerhausen - Für die Pflege und den Erhalt von Grabstätten verdienstvoller Bürger auf dem Sangerhäuser Friedhof sollen künftig Patenschaften abgeschlossen werden. Diesen Plan haben der Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung und die Stadt Sangerhausen gefasst, wie jetzt Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) und Vereinsvorsitzender Helmut Loth vorstellten. „Unsere Überlegungen dazu reichen bereits ein Jahr zurück“, erklärte Loth. „Im Mittelpunkt steht dabei die Erinnerung an Menschen mit Verdiensten. Sie sollen künftig auf einer Tafel an zentraler Stelle genannt werden.“

Auswahl steht zur Diskussion

Ein Flyer des Geschichtsvereins führt zunächst 20 vorgeschlagene Grab- und Gedenkstätten auf. Für sie sollen Paten gewonnen werden. Angesprochen sind dafür Vereine, Verbände, Bürger und Einrichtungen. Unter den Personen, deren Grab durch einen Paten gepflegt werden soll, sind Persönlichkeiten, die sich um das Rosarium verdient gemacht haben, aber auch Chronisten, Künstler und Kommunalpolitiker. Ebenso betrifft es Opfer und Gefallene der Kriege und Gewaltherrschaften des 20. Jahrhunderts. Diese erste Auswahl stellt aber nur eine Diskussionsgrundlage dar. Sie kann nach Loths Angaben jederzeit ergänzt werden.

Vorbild für andere Friedhöfe

Die erste Patenschaft übernimmt der Sangerhäuser Ortsverband der FDP. „Wir werden uns künftig um die Grabstätte der Eheleute Thormann kümmern“, informierte Helmut Qual, Ehrenvorsitzender des FDP-Kreisvorstandes. Paul Thormann (1880-1963) war ein Liberaldemokrat und Bürgermeister der Stadt Sangerhausen vor der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur und in den ersten Nachkriegsjahren. Auch der Sangerhäuser Geschichtsverein will sich an dieser Initiative beteiligen. Zur Auswahl stehen nach ersten Überlegungen die Grabanlagen von Reinhold Krieg, Friedrich Schmidt und Adolf Spengler. „Es ist eine anerkennenswerte Initiative des Sangerhäuser Geschichtsvereins zur Erhaltung der Kulturlandschaft, bevor die Grabstätten solcher Bürger vielleicht ein Opfer kommunaler Sparzwänge werden“, sagte Besucher Manfred Schröter aus Berga. „Sie sollte auch auf anderen Friedhöfen Schule machen.“ (mz/hno)