in Südafrika in Südafrika: Im Supermarkt gibt's Gurken aus Spreewald
Eisleben/MZ. - An der Deutschen Internationalen Schule in Johannesburg, wo 950 Kinder aus 23 Nationen unterrichtet werden, ist das Quartett aus der Lutherstadt schnell heimisch geworden. Fünf Jahre ist es her, dass sich Jens Fahrenkrug, damals Lehrer am Gymnasium Bergmannsallee, für eine Tätigkeit im Ausland zu interessieren begann. Seine Frau, sie unterrichtete an der Sekundarschule Röblingen, und die Kinder konnte er rasch begeistern.
"Es gab zunächst Angebote für Kairo und Bogota. Dann ist später aber die Entscheidung doch für Johannesburg gefallen", so Sylke Fahrenkrug. Was überhaupt zum Wunsch im Ausland zu arbeiten führte, erklärt sie so: "Wir wollten unseren Horizont erweitern und außerdem andere Kulturen kennen lernen."
Am 16. Dezember 2002 hob der Flieger Richtung Süden ab ins 10 000 Kilometer von der Heimat entfernte Johannesburg. Dass das Eingewöhnen leicht fiel, hängt wohl auch mit der Mentalität der dortigen Bevölkerung zusammen. "Die Menschen sind höflich und fröhlich", hat Sylke Fahrenkrug schnell bemerkt. Zudem ist Johannesburg eine ehemalige Bergbaustadt und erinnere sie und ihre Familie deshalb oft an Eisleben. Nur erheblich größer ist die Metropole. Nord-Süd-Ausdehnung in rund 1700 Metern Höhe: 80 Kilometer.
Dass die beiden Töchter jetzt zu ihren neuen Freunden gefahren oder ins Kino begleitet werden müssen, habe schon eine gewisse Umstellung bedeutet. Es gibt aber auch Vertrautes für Jens Fahrenkrug, Lehrer für Biologie und Chemie sowie Oberstufenkoordinator, und seine Familie. Zum Beispiel im Supermarkt Spreewälder Gurken, Bautz'ner Senf oder die Fischkonserven aus Sassnitz auf Rügen. Gesprochen wird in der Schule Deutsch und Englisch. Kinobesuche helfen, die Englischkenntnisse zu verbessern. Das Schuljahr beginnt im Januar und ist in vier Abschnitte geteilt. "Montag bis Freitag gibt es acht Stunden. Viel Wert wird auf Mathematik, Deutsch und Englisch gelegt", so Sylke Fahrenkrug, die mit ihrer Familie über Internet, per Telefon oder Post Kontakte in die Heimat pflegt. Wie lange sie in Südafrika bleiben werden? "Der erste Vertrag läuft für drei Jahre. Dann entscheiden wir neu."