In Allstedt zwitschern viele Simson-Vögel
Allstedt/MZ. - Neben der Tankstelle Stahr in Allstedt mietete Black eine großräumige Werkstatt an und eröffnete am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, seine eigene Werkstatt. Der damals 30-Jährige hatte eine Ich-AG gegründet, wurde so zusagen sein eigener Aktionär.
Sein Spezialgebiet waren Zweiräder aus DDR-Produktion. Seither "zwitschern" in Allstedt die Simson-Vögel und auch alten MZ-Motorrädern wird wieder richtiges Leben eingehaucht. Auf rund 800 Quadratmetern sind sie zu bewundern: Simson-Modelle vom SR 1 über den Spatz Habicht, den S 50 bis zum S 51. Dazu gesellen sich EMW, RT und Awo sowie viele andere Raritäten.
In einem Teil der Werkstatt hat Thomas Black mit seinem Bruder Norman - der war nach einer ersten geschäftlichen Einlaufphase mit ins Geschäft eingestiegen - ein kleines, aber feines Museum eingerichtet. Und das lässt nicht nur Fachleute mit der Zunge schnalzen. Ein fahrbereites Simson-Gefährt bekommt man bei Black übrigens schon für 250 Euro. Zu den Mopeds gesellen sich die berühmten und einst begehrten MZ-Zweiräder aus dem sächsischen Zschopau, die einst Millionen Liebhaber nicht nur im Inland fanden. Warum man sich auf Zweiräder aus DDR-Produktion spezialisiert hat? Darauf gibt es eine einleuchtende Antwort: "Das sind Mopeds und Motorräder, die man noch selbst reparieren kann. Die Maschinchen waren doch nicht schlecht", so Black.
In hohen Regalen stapeln sich inzwischen auf zwei Etagen die Ersatzteile: Motoren, Vergaser, Räder, Bowdenzüge, Schutzbleche, Felgen, Lampen und Batterien. Was das Bastlerherz begehrt, ist bei den Blacks zu haben. Laut Black sind hier etwa 80 Tonnen Ersatzteile eingelagert.
"Da findet jeder was", sagt Norman. Neben dem Verkauf von Originalteilen nehmen die beiden auch Ersatzteile in Zahlung. Auch der An- und Verkauf floriert. Und wer nur einen Tipp braucht, auch der ist bei den Brüdern gern gesehen.