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Immer neugierig geblieben

04.10.2009, 15:44

KELBRA/MZ/SRO. - In seiner Rede würdigte der Bürgermeister von Bad Salzdetfurth, Erich Schaper, die gute Tradition, der abwechselnden Treffen in Kelbra und in Bad Salzdetfurth. Nach wie vor sei das beiderseitige Interesse groß. Keiner weiß das so gut, wie Reinhard Nipp, der Vorsitzende des Partnerschaftsvereines Bad Salzdetfurth. Er selbst ist aller paar Wochen hier. Am Samstag kamen fast 60 Leute mit nach Kelbra. Dazu gehörte das Ehepaar Elfriede und Alfons Kroner, die es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen ließen, die Partnerstadt in der Goldenen Aue zu besuchen. Helmut Franke, Gründungsmitglied des Partnerschaftsvereins in Kelbra, freute sich aber auch über viele neue Gäste. Zeige es doch, dass man sogar nach 20 Jahren noch neugierig aufeinander ist. Er erinnert sich gern an die Aufbruchszeit, als er zusammen mit Gerald Benkenstein aus Kelbra und Reinhard Nipp die Initiative zur Gründung des Partnerschaftsvereins in Kelbra übernommen hatte. "Die Partnerschaft ist eine sehr lebendige Sache in Kelbra", stellte er zufrieden fest. Da war auch der Rückblick für beide Seiten interessant. In beeindruckender Weise rief Bürgermeister Reinhard Teschke die Euphorie der Wendezeit in Erinnerung. Er sagte: "Es war eine Zeit der großen Freude. Natürlich hatten alle unterschiedliche Erwartungen, wie es sich auf unser persönliches Leben auswirken wird. Es war eine totale Umstellung der Verhältnisse, für die es kein Patentrezept gab." Die Zeichen der neuen Zeit wurden auch schnell im Straßenbild der Stadt sichtbar: Neue Heizsysteme wurden eingebaut, die Dächer wurden neu gedeckt, die Häuserfassaden bunter. Letztendlich wurden auch viele Straßen erneuert. Beredtes Zeugnis dieses Wandels war der Diavortrag, der vom Förderkreis für Heimatgeschichte der Stadt Kelbra und den Bürgerarbeitern zusammengestellt und von Gerhard Werther vorgetragen wurde. Selbst der Ort der Festveranstaltung, die Martinikirche im Altendorf, wäre wohl kaum in einem solchen schmucken Zustand, hätte es in den Nachwendejahren auch in Kelbra nicht diese Aufbruchstimmung und Menschen gegeben, die sich für ihre Stadt engagiert haben. Das Haus könnte als Symbol des Neuanfangs gelten. Als am 2. November 1991 während der Kirmes das Kirchendach eingestürzt war, hat wohl kaum noch jemand einen Pfifferling für den Erhalt des Gebäudes gegeben. Nun gehört es, wie die alte Oberpfarre mit dem Heimatmuseum, der Schmidtschen Stiftung und dem Rathaus zu den baulichen Kleinodien der Stadt. Den Weg zum gemeinsamen Mittagessen im "Kaiserhof" nutzte Veronika Nipp, um die "Schleichwege" von Kelbra zu entdecken.